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Ernährung Ernährung: Mittelmeermuscheln mit Hepatitis A infiziert

09.05.2004, 16:34
Jakobsmuscheln (Foto: dpa)
Jakobsmuscheln (Foto: dpa) Heidemarie Pütz

München/dpa. - Jede fünfte Muschel aus dem Mittelmeer ist lautdem Münchner Tropeninstitut mit Hepatitis A infiziert. Aufentsprechende Forschungsergebnisse verwies das Institut am Sonntag.Proben von Schalentieren im süditalienischen Mittelmeer hätten auchergeben, dass sogar zwei Mal so viele oder rund 40 Prozent derMuscheln geringe Spuren von Hepatitis-Viren aufwiesen. Jedes fünfteTier gelte als «hochinfektiös». Die Münchner Tropenmediziner habeneine Studie der nationalen Gesundheitsbehörde Rom selbst überprüft.

«Die Ergebnisse sind eine Erklärung dafür, warum ein Großteil derHepatitis-A-Fälle, die nach Deutschland importiert werden, nach denFerien auftreten», sagte Prof. Thomas Löscher, Leiter desTropeninstitutes. Die in der Studie untersuchten Muscheln stammtenaus fünf Regionen Süditaliens. Nach Angaben des Tropeninstitutes sindallerdings nicht nur Miesmuscheln aus Italien verunreinigt. AndereStudien hätten entsprechende Befunde für solche Meeresfrüchte ausGriechenland und Spanien geliefert.

«Wer gerne Muscheln oder Schalentiere isst, sollte geimpft sein»,rät Thomas Löscher. Eine Impfung gegen die so genannte Gelbsucht seiauch noch kurzfristig vor Reisebeginn möglich. Der beste Schutz gegendie Leber-Infektion beim Muschelessen ist jedoch gutes Abkochen:Temperaturen über 70 Grad töten die Erreger.