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Wie bitte? Eltern sind zu dumm: Behörden nehmen ihnen die Kinder weg

07.08.2017, 09:52
US-Eltern wurden die Kinder weggenommen – weil sie zu dumm sein sollen. Jetzt kämpft das Paar um das Sorgerecht.
US-Eltern wurden die Kinder weggenommen – weil sie zu dumm sein sollen. Jetzt kämpft das Paar um das Sorgerecht. picture alliance / dpa (Symbolfoto)

Oregon - Der Grund klingt krass: Amy Fabbrini (31) und ihrem Lebensgefährten Eric Ziegler (38) wurden vom Sozialamt die Kinder weggenommen, weil sie zu dumm sind. So die offizielle Begründung. Das berichtet die Zeitung „The Oregonian“.

Hintergrund: Bei der Mutter aus dem US-Bundesstaat Oregon soll ein IQ von gerade mal 72 festgestellt worden sein, beim Vater ein IQ von 66. Der Durchschnitt der Bevölkerung liegt zwischen 90 und 110.

Kinder weggenommen: Eltern sollen wichtige Dinge einfach vergessen

Wegen der geringen Intelligenz soll das Paar nicht fähig sein, Kinder großzuziehen. So würden die Behörden ihnen vorwerfen, wichtige Dinge zu vergessen – unter anderem den Hund zu füttern, Sonnencreme nicht nur im Gesicht aufzutragen oder die Hände nach dem Toilettengang zu waschen.

Deshalb entzogen die Behörden bereits vor Jahren das Sorgerecht von Sohn Nummer eins – und zwar schon kurz nach der Geburt. Die kam für die Eltern überraschend, denn Fabbrini hatte die Schwangerschaft damals gar nicht bemerkt, hielt die Schmerzen für Probleme mit den Nieren.

Vor etwa einem halben Jahr wurde dann auch das zweite Neugeborene weggenommen – direkt aus dem Krankenhaus.

Mutter: „Kinder sind meine Leidenschaft“

Dabei will die 31-Jährige nichts mehr, als eine gute Mutter sein. „Ich liebe Kinder. Ich bin mit Kindern aufgewachsen. Meine Mutter war für mehr als 20 Jahre eine Vorschullehrerin.” Kinder seien ihre Leidenschaft. „Ich liebe es, Dinge mit Kindern zu machen. Und das ist es auch, was ich in der Zukunft machen möchte, etwas, was mit Kindern zu tun hat“, sagt sie.

Deshalb hat sich das Paar nach Jahren des Sorgerechtsstreits jetzt an die Öffentlichkeit gewandt.

Inzwischen hat sich auch der Senator von Oregon dem Fall angenommen. Nach mehreren Treffen mit den Eltern sagte er der Zeitung:

Eltern die Kinder weggenommen, weil sie zu dumm sind: Politiker will Familie helfen

„Mein Eindruck ist, dass sie ein Paar wie jedes andere sind und sie versuchen, im Leben erfolgreich zu sein und sie einfach als Familie zusammen sein wollen.“ Und weiter: „Ich habe keine Dinge gesehen, die sie automatisch davon disqualifizieren würden, gute Eltern zu sein.“

Deshalb würde er auch eine Gesetzesänderung begrüßen, wonach die geistige Beschränkung der Eltern allein ausreiche, um ein Kind in eine Pflegeeinrichtung zu stecken.

Er wünsche sich, dass der Staat Eltern helfe und nicht dafür sorge, dass Familien auseinander gerissen werden.

(so)