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E-Bike E-Bike-Tourismus in Thüringen: Laden ist Trumpf

Wer nicht nur mit Muskelkraft durch den Thüringer Wald radeln will, setzt womöglich aufs E-Bike. Die Thüringer Touristiker wollen von dem Trend zu den elektrischen Fahrrädern profitieren.

Von dpa 03.04.2024, 10:02
Eine Frau nimmt den Akku eines E-Bikes ab. Der Elektro-Antrieb hat längst das Fahrrad erobert.
Eine Frau nimmt den Akku eines E-Bikes ab. Der Elektro-Antrieb hat längst das Fahrrad erobert. Tobias Hase/dpa-tmn/dpa

Erfurt - Die Thüringer Tourismusbranche will künftig stärker vom Trend zum E-Bike profitieren.„Thüringen verfügt über ein gut ausgebautes Radwegenetz und eine attraktive Landschaft, die E-Bike-Touristen anspricht“, sagte eine Sprecherin der Thüringer Tourismus Gesellschaft. Die bisherigen Erfahrungen hätten gezeigt, dass etwa die bergigen Regionen des Thüringer Waldes oder auch die südlichen Ausläufer des Harz besonders davon profitiert hätten, dass immer mehr Menschen mit elektrisch unterstützten Rädern unterwegs seien.

E-Bikes sorgten dafür, dass sich auch ältere Menschen, Menschen mit Handicap oder andere Personen, denen Radfahren im klassischen Sinne zu anstrengend ist, für diese Art der Fortbewegung begeistern könnten, sagte sie weiter. „Insbesondere seit der Corona-Pandemie steigt die Nutzung, da sich Menschen vermehrt an der frischen Luft bewegen und Thüringen mit seinem gut ausgebauten Radwegenetz eine attraktive Option darstellt.“

E-Bike kann Familienurlaub fördern

Auch der Geschäftsführer des Dehoga Thüringen, Dirk Ellinger, sagte, obwohl das Hotel- und Gaststättengewerbe bereits seit einigen Jahren etliche E-Bike-Touristen als Gäste begrüßen könne, gebe es in diesem Segment noch weiteres Potenzial. „Über E-Bikes kommen wir an die ganze Familie ran.“ Üblicherweise gebe es neben einem oder zwei ambitionierten Radfahrern immer auch Familienmitglieder, die sich nicht nur aus Muskelkraft auf zwei Rädern fortbewegen wollten. Sie könnten mithilfe von E-Bikes bei Familienausflügen mithalten. „Das ist eine Riesenchance für den Urlaub zu Hause“, sagte Ellinger.

Aus Sicht der Betreiber etwa von Hotels oder Ferienwohnungen sei der Trend zum E-Bike besonders begrüßenswert, weil die Unternehmen nur relativ kleine Investitionen aufbringen müssten, um ihre Unterkünfte für diese Gäste attraktiv zu machen. Ratsam sei beispielsweise, in zentrale Ladestationen für die Akkus dieser Fahrräder zu investieren, damit diese nicht in den Zimmern geladen werden müssten, sagte Ellinger. Schon aus Brandschutzgründen seien solche Ladestationen wichtig.

Ladestellen sind wichtiger Faktor

Nach Angaben der Sprecherin der Tourismus Gesellschaft gehören in Thüringen zu den beliebtesten Routen für E-Bike-Touristen bislang der Rennsteig-Radweg, der Ilmtal-Radweg, der Saale-Radweg oder Routen entlang der Thüringer Städtekette. Auch sie verwies darauf, wie wichtig es für E-Bike-Touristen sei, zu wissen, wo sie die Akkus ihrer Räder aufladen können. „Oftmals sind Ladestellen sogar schon in Stadtplänen vermerkt“, sagte sie. Inzwischen gehe es dabei neben dem reinen Tanken von Strom auch darum, dass die Ladeplätze besonders sicher seien.

„Vorbild hierfür ist zum Beispiel die Urlaubsregion rund um das Thüringer Meer“, sagte die Sprecherin. Dort seien Ladestationen auch mit einer Vorrichtung zum Anschließen der Räder sowie einem abschließbaren Spind ausgestattet. Weil es dort oft zwei Steckdosen pro Station gebe, könne neben einem E-Bike auch ein weiteres Gerät mit Strom versorgt werden. „Wichtig ist, dass touristische Leistungsträger diesen Trend erkennen und den Gästen Möglichkeiten oder zumindest Informationen zum Aufladen bieten.“