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Dreifach-Mord Dreifach-Mord: Polizei klärte Blutbad in der Arztpraxis auf

30.01.2003, 16:37
Der Leiter der Ermittlungen der Heidelberger Polizei Klaus Rostock (r) und der Leiter der Sonderkommission "Praxis" der Heidelberger Polizei Heinz Gräter (l) berichten am Donnerstag (30.01.2003) vor der Presse über die Festnahme des mutmaßlichen Täters im Fall des Dreifachmords in Heidelberg am. Nach Auskunft der Polizei hat der 52-jährige Karl-Heinz B. aus Mannheim am Abend des 23.12. 2002 das Kinderarztehepaar Udo und Astrid Frederking und die Arzthelferin Karin Euther in der Praxis in Heidelberg ermordet. (Foto: dpa)
Der Leiter der Ermittlungen der Heidelberger Polizei Klaus Rostock (r) und der Leiter der Sonderkommission "Praxis" der Heidelberger Polizei Heinz Gräter (l) berichten am Donnerstag (30.01.2003) vor der Presse über die Festnahme des mutmaßlichen Täters im Fall des Dreifachmords in Heidelberg am. Nach Auskunft der Polizei hat der 52-jährige Karl-Heinz B. aus Mannheim am Abend des 23.12. 2002 das Kinderarztehepaar Udo und Astrid Frederking und die Arzthelferin Karin Euther in der Praxis in Heidelberg ermordet. (Foto: dpa) dpa

Heidelberg/dpa. - Bei der Vernehmung habe der Tatverdächtige bisher lediglich aufden anonymen Brief verwiesen, der Mitte Januar bei der HeidelbergerPolizei eingegangen war, sagte ein Polizeisprecher. Darin habe derMann sein Geständnis niedergelegt. Nach Überzeugung der Ermittlerschrieb der Täter den Brief, um von sich abzulenken. DNA-Spuren andem Schreiben stimmten mit solchem vom Tatort überein.

   Der 52-Jährige lebte allein in seiner Wohnung, hat aber Kinder.Die Fahnder drangen gewaltsam in die Wohnung ein, nachdem er trotzdes Klingelns nicht die Tür geöffnet hatte. Er habe sich dann aberwiderstandslos festnehmen lassen. «Er hat uns anscheinend erwartet»,sagte ein Polizeisprecher.

   Fingerabdrücke, die am Tatort gesichert wurden, und eineSpeichelprobe hätten den Tatverdächtigen überführt. Der Mann sei vonden Ermittlern bereits vor einigen Tagen überprüft worden. Gegen ihnsoll an diesem Freitag Haftbefehl erlassen werden.

   In dem handgeschriebenen Brief mit vielen Rechtschreibfehlernheißt es unter anderem: «Herr Socko. In Heidelberg war Polizei vorBank deshalb mit Taxi nach Mannheimm zurück. Sie brauchen uns nichtsuchen wir Fliegen Wochenende in Heimat zurück.»

   Mehrere Spuren wiesen nach Mannheim, wo der Brief abgeschicktworden war. Auch ein rotes Kunststoffseil, die Handschellen, mitdenen die Mordopfer gefesselt worden waren, sowie eine Packung mitPlastikhandschuhen sollen dort gekauft worden sein. Spuren vonderartigen Handschuhen wurden am Tatort entdeckt. In Mannheim waraußerdem kurz nach der Tat Geld mit einer Scheckkarte dererdrosselten Opfer abgehoben worden.

Ein Beamter der Spurensicherung vor der Praxis des Kinderarztes in Heidelberg, der mit seiner Frau und einer Arzthelferin Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war. (Archivfoto: dpa)
Ein Beamter der Spurensicherung vor der Praxis des Kinderarztes in Heidelberg, der mit seiner Frau und einer Arzthelferin Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war. (Archivfoto: dpa)
dpa