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Von 20 Familien abgelehnt Down-Syndrom hindert Familienglück nicht: Italiener adoptiert kleine Alba

02.01.2019, 12:25

Halle (Saale) - An den Moment, als der Anruf kam, kann sich Luca Trapanese noch genau erinnern.

Auch rund anderthalb Jahre danach. "Ich konnte meine Freude nur mit Mühe zurückhalten", sagt der 41-jährige Italiener gegenüber der BBC. Lange hatte er gewartet. Im Juli 2017 war es dann endlich so weit. Trapanese erfuhr, dass er ein Kind adoptieren könne.

Das war der Anfang seiner kleinen, unkonventionellen Zwei-Personen-Familie. Er, der künftige Single-Dad. Und Alba, das kleine Mädchen mit Trisomie 21 ("Down-Syndrom"). Zur Adoption freigegeben und bislang von mehr als 20 Familien abgelehnt. Wie die beiden zusammenfanden, hat Trapanese in seinem Buch "Nata per te" ("Für dich geboren") aufgeschrieben.

Schon bald nach dem Anruf hielt der 41-Jährige die kleine Alba, gerade erst einen Monat alt, dann zum ersten Mal in den Armen. Dabei "hat mich die Freude übermannt", sagt Trapanese der BBC. Für den Italiener erfüllte sich ein Traum. Oft hatte er mit seinem Partner darüber gesprochen, ein Kind zu adoptieren.

Down-Syndrom hindert das Familienglück nicht

Doch nachdem die Beziehung zerbrach, schien das Familien-Glück in weite Ferne gerückt. Erst zu Beginn des Jahres 2017 ermöglichte es eine Gesetzesänderung in Italien auch Alleinstehenden, Kinder bei sich aufzunehmen. Schnell meldete sich Trapanese an. Und wurde noch im selben Jahr Albas Vater.

Mittlerweile ist das Mädchen 18 Monate alt. "Alba hat ein sehr starke Persönlichkeit und kann manchmal ziemlich dickköpfig sein", berichtet der 41-Jährige, "am liebsten würden sie den ganzen Tag nur essen, spielen und tanzen." Das Leben als alleinstehender Vater sei zwar schwierig, aber erfüllend.

Das Buch des Italieners verkauft sich derweil gut, Trapanese wird in Talkshows eingeladen. Alleinstehender Vater eines Adoptiv-Kinds mit Down-Syndrom, schwul - und dazu noch Katholik. Seine kleine Patchwork-Familie fordert die konservativen Konvetionen mancher Italiener heraus. Darum, so Trapanese, sei es ihm mit dem Buch aber nie gegangen. "Es ist einfach nur unsere Lebensgeschichte", sagt er. (mz)