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Ansichtssache Das Nutella-Problem von Malmö

Stadt sucht jemanden, der 2.260 Gläser Nougat-Creme auslöffelt.

Von Siegfried Denzel 29.09.2025, 18:24
Wer nur soll die beschlagnahmten 2.260 Nutella-Gläser in Malmö auslöffeln?
Wer nur soll die beschlagnahmten 2.260 Nutella-Gläser in Malmö auslöffeln? dpa/Stadt Malmö

Kein süßes Geheimis – ein süßes Problem! 2.260 Gläser Nutella haben Lebensmittelinspekteure der schwedischen Stadt Malmö in einem Lagerhaus beschlagnahmt – und werden sie jetzt nicht mehr los. Was anfing als bürokratische Routine – der Importeur konnte den genauen Lieferweg der Nuss-Nougat-Creme nicht nachweisen, weshalb die Behörde die Nutella-Paletten in Obhut nahm –, entwickelt sich nun zum Politikum: Der Verkauf ist verboten, die Entsorgung aber auch. Zumindest dann, wenn’s nach einem seit 2024 geltenden schwedischen Gesetz geht.

Demnach müssen Lebensmittel vor ihrer Vernichtung aus der Verpackung entfernt werden. Was bedeutet: Entweder findet die Stadt Malmö rechtzeitig vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums jemanden, der alle Nutella-Gläser auslöffelt und den Inhalt durch Verzehr vernichtet. Oder der schwedische Reichstag überarbeitet sein striktes Lebensmittel-Verpackungs-Trennungsgesetz – um die Gläser mitsamt Nougatcreme einschmelzen zu lassen.

Da aber schon das Gesetz fünf Jahre brauchte, um alle Gremien zu durchlaufen, dürfte die süße Ladung noch lange überleben – und für Säuernis in der Stadtverwaltung sorgen.