Comic Comic: Fix und Foxi feiern 50. Geburtstag mit Comeback

München/dpa. - Ein Wettkampf zwischen zwei Füchsen und einer Maus klingt nach einer klaren Sache. Stattdessen entwickelte sich in den 60er Jahren eine harte Konkurrenz. Fix und Foxi kämpften mit Micky Maus um die Zielgruppe der acht bis zehn Jahre alten Comicfans. Die Bilanz der deutschen Füchse kann sich sehen lassen: Bis heute wurden 750 Millionen Exemplare ihrer Hefte verkauft. Doch seit Juli 2000 haben Fix und Foxi diesen Markt der Konkurrenz aus den USA überlassen und sich ins Fernsehen zurückgezogen. Pünktlich zu ihrem 50. Geburtstag am 6. Oktober soll sich das ändern.
Deutlich flotter und moderner wollen sich die schlauen Füchse zum Jubiläum in einem Band mit den besten Geschichten und neuen Episoden präsentieren. «Das Jubiläumsbuch soll so etwas wie ein Neustart sein», sagt der Sprecher der Verwertungsgesellschaft Kauka Promedia, Michael Semrad. Ob das Comeback auch dem Erfinder der Figuren, Rolf Kauka, gefallen hätte, bleibt unklar. Der vor drei Jahren gestorbene Zeichner hatte in den Jahren 1994 und 2000 die Printserien einstellen lassen und den Fans damit eine mehrere Jahre dauernde Fix und Foxi- lose Zeit beschert. Beide Versionen hatten Kaukas Qualitätsansprüchen nicht genügt. Außerdem waren die Verkaufszahlen damals deutlich rückläufig, sagt Semrad.
Die Entwicklung der TV-Serie im Jahr 2000 erlebte Kauka kurz vor seinem Tod noch mit. Das Comicformat ist mittlerweile in mehr als 20 Ländern zu sehen. Allein in Deutschland schauen regelmäßig rund eine Million Fans zu.
Der Ursprung von Fix und Foxi liegt in der Fabelwelt. 1953 erzählte Rolf Kauka in Heft 5 des «Eulenspiegel» die Geschichte von Reineke Fuchs. In Heft 6 trat stattdessen ein Fuchs-Zwillingspärchen auf - Fix und Foxi waren geboren. Am 6. Oktober 1953 erschien zum ersten Mal ein Comic mit dem Titel «Fix und Foxi». Im Vergleich zu den Disney-Figuren waren sie «schrecklich normal» und «furchtbar brav», wie Kauka Promedia schreibt. Deshalb hätten sich die jungen Leser mit Fix und Foxi besser identifizieren können als mit der amerikanischen Konkurrenz.
In der 50 Jahre langen Karriere hat sich Fuxholzen, das Heimatdorf von Fix und Foxi, nur wenig verändert: Die Zwillinge leben seit eh und je bei ihrem Onkel Fax, ihr Freund Lupo faulenzt in seinem schäbigen Turm, und Tante Eusebia bewahrt ihr Geld im Sparstrumpf auf - sie vertraut keiner Bank. Auch die beiden Hauptfiguren sind sich treu geblieben: Fix ist der pfiffige Draufgänger, der sich und seinen Bruder Foxi immer wieder in Abenteuer verstrickt. In den Comic-Heften bekamen nicht nur die mehr als 80 Figuren von Rolf Kauka ihren Auftritt, sondern auch Importe aus dem europäischen Ausland wie Asterix, Lucky Luke oder die Schlümpfe.
Trotz vergleichbaren Erfolgs habe Rolf Kauka es abgelehnt, als «deutscher Walt Disney» bezeichnet zu werden, sagt Semrad. Statt an den Figuren aus den USA habe sich Kauka in der Tradition von Wilhelm Busch und dessen «Max und Moritz» gesehen. Bei aller Unterhaltsamkeit sollten Fix und Foxi demnach immer einen pädagogischen Anspruch erfüllen. Dies gilt auch für die geplanten Projekte der Kauka Promedia. Außer dem Neustart des deutschen Heftes sind ein abendfüllender Kinofilm und der Schritt auf den chinesischen Markt geplant. Und vielleicht gelingt es den beiden Füchsen ja, dass Micky Maus angesichts der neuen alten Konkurrenz selbst ein bisschen fix und foxi ist.