Brauchtum Brauchtum: Einsingen der neuen Karnevalslieder

Köln/dpa. - Der Insider-Tipp wurde durch Mund-zu-Mund-Propagandaweitergeben. Mittlerweile kann Hinz, der den Mitsing-Spaß «Los mer singe» zusammen mit seinem Freund Lutz Langel organisiert, den vielenAnfragen von Kölner Kneipenbesitzern nicht mehr nachkommen. DasEinsingen erklingt inzwischen in 17 Kölner Gaststätten. 2004 und 2005erklangen erstmals auch in der Berliner Kneipe «Ständige Vertretung»- Zufluchtstätte vieler Rheinländer in der Hauptstadt - jecke Töne.«Anfragen gibt es von Kneipen aus ganz Deutschland», sagt Hinz. SogarInteresse aus New York soll es schon gegeben haben.
Rund drei Stunden wird die Auswahl von 20 Liedern der neuestenKarnevalshits präsentiert. Hinz - nach eineinhalb Stunden vollendszur Hochform aufgelaufen - gibt Regieanweisung zum Unterhaken. «Wirmüssen nun prüfen, wie schunkelbar das kommende Lied ist», ruft erüber Mikro den Gästen in der Szene-Kneipe «Backes» als kollektivesKneipenziel entgegen. «Ich mache das jedes Jahr mit. Und es ist immersupertoll», sagt eine mit Luftschlangen behangene blonde KölnerMitzwanzigerin mit dem Namen Petra.
«Das gibt es nur in Köln. Hier existiert eine Liedkultur, diegenerationsübergreifend und auch milieuübergreifend ist», erklärtHinz. Kneipen-Wirt Frank meint: «Das ist eine schöne Veranstaltungund die Stimmung ist gut. Obendrein tut man was für das kölscheBrauchtum.» Zum Schluss können die Gäste ihren Favoriten unter denvorgestellten Liedern wählen.
«400 Menschen singen in der Kölner Südstadt zusammen», resümiertHinz bei Hochstimmung im «Backes». Gegenüber im «Viertel» schunkelnsich ebenfalls die Menschen in der knallvollen Kneipe in RichtungKarneval. Eines ist klar: Die Gäste haben die wichtigsten neuenLieder für den Kneipengesang am Rosenmontag gehört - und vielleichtauch schon gelernt.