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Brandenburg Brandenburg: Erstes Plastinarium der Welt in Neißestadt Guben eröffnet

16.11.2006, 10:31
Auf dem Dach der ehemaligen Wollfabrik im südbrandenburgischen Guben (Spree-Neiße) steht der Heidelberger Leichenpräparator Gunther von Hagens und zeigt die Plastinatscheibe einer Ente. (Foto: dpa)
Auf dem Dach der ehemaligen Wollfabrik im südbrandenburgischen Guben (Spree-Neiße) steht der Heidelberger Leichenpräparator Gunther von Hagens und zeigt die Plastinatscheibe einer Ente. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Guben/dpa. - »Ich hoffe, dass sehr viele Menschen dieses Plastinarium besuchen,das für die Selbstbestimmung nach dem Tode steht», sagte der 61-jährige Anatom bei der Präsentation des Vorhabens in der Neißestadt.Der Leiter des Heidelberger Instituts für Plastination verteidigtedie Einrichtung gegen die Kritiker vom Aktionsbündnis fürMenschenwürde. Diese protestierten mit Transparenten und einerMahnwache vor dem Gebäudekomplex.

Landrat Dieter Friese (SPD) wies darauf hin, dass mit dieserAnsiedlung zahlreiche Arbeitsplätze in der Stadt geschaffen werden.De evangelische Pfarrer Michael Domke kritisierte, durch dasZurschaustellen von Leichen die Würde des Menschen verletzt sieht.Erkündigte an, dass die evangelische Landeskirche eineVerfassungsklage gegen das Projekt prüfe.

Das Plastinarium wurde im restaurierten Gebäude der ehemaligenTuchfabrik «Gubener Wolle» eingerichtet. Ein Teil davon beherbergtebis zum Sommer das Rathaus der Stadt. Eine Ausstellung informiertüber die Präparation und die Geschichte der Plastination. In einerSchauwerkstatt wird gezeigt, wie Plastinate von Mensch und Tierhergestellt werden. Außerdem sind Exponate für von Hagens'umstrittene Ausstellung «Körperwelten» zu sehen. Für Besucher öffnetdie Einrichtung erst an diesem Freitag. Sie ist auch samstags undsonntags geöffnet.