Harry-Potter-Sport für Muggel Bonner Studenten "Rheinos Bonn" nehmen an Quidditch-EM teil

Fiktion muss nicht Fiktion bleiben. Das mögen sich die Studenten des Middlebury Colleges in Vermont, USA, gesagt haben, als sie im Sommer 2005 ein paar Plastikbesen hervorkramten und damit aufs college-eigene Spielfeld zogen: Die erste „Quidditch“-Mannschaft der Diesseits-Welt war geboren.
Inzwischen ist das magische Mannschaftsspiel, das in den Harry-Potter-Romanen der Joanne K. Rowling hoch oben in der Luft ausgetragen wird, auch in der Welt der Muggels, der Nicht-Magier, gesellschaftsfähig geworden. An diesem Wochenende findet im süditalienischen Gallipoli der „European Quidditch Cup“ statt. Im Juli wird in Frankfurt am Main um die Weltmeisterschaft gekämpft.
Knallhartes Training auf dem Besen
Zum ersten Mal dabei: die „Rheinos Bonn“ von der Universität zu Bonn. Erst im vergangenen Jahr hatte die Studententruppe zusammengefunden. Bereits im Januar wurde sie deutscher Meister – ganz ohne Zaubertricks und Schleuderfluch. Knallhartes Training auf dem Besen, so lautete die Erfolgsformel der Bonner Muggels.
Der wird beim Spiel zwischen die Beine gesteckt und mit einer Hand in Position gehalten, ganz so wie bei Harry Potter und Co. Das erschwert das Laufen und erhöht den Spaß.
Allein das Abheben der Spielerinnen und Spieler in höhere Sphären ist in der Menschenwelt gestrichen. Muggel-Quidditch wird auf dem Boden gespielt. Selbst der „Goldene Schnatz“, der heiß umkämpfe goldene Ball, saust nicht etwa durch die Luft. Er steckt in einer Socke, die am Rücken des Schiedsrichters befestigt ist.
100 Teams gehören inzwischen der „International Quidditch Association“ an. Besser als „Kopfhockey“ ist Quidditch allemal. Das nämlich wird in der Zauberwelt mit abgeschlagenen Köpfen statt mit Bällen gespielt.