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Gesundheit Blutspenden: Rotes Kreuz bangt um Lage ab Ende des Monats

Thüringen fehlt es aktuell an neuen Blutspenden. Zwar ist die Situation nicht dramatisch, aber es gibt Bedenken im Hinblick auf die nahe Zukunft.

Von dpa 08.06.2023, 06:13
Eine Mitarbeiterin eines Blutspendezentrums hält eine Blutkonserve in den Händen.
Eine Mitarbeiterin eines Blutspendezentrums hält eine Blutkonserve in den Händen. Marius Becker/dpa/Symbolbild

Erfurt - Die Bereitschaft zur Blutspende hat in Thüringen zuletzt stark nachgelassen. Das bestätigte Nico Feldmann vom Blutspendedienst des DRK NSTOB (Deutsches Rotes Kreuz) auf Anfrage. Die Spendenbereitschaft lasse saisonal nach, da auch viele Menschen in der warmen Jahreszeit im Urlaub seien. „Aktuell haben wir weniger Spender, als wir benötigen würden.“

Bislang könne der DRK-Blutspendedienst aber von der außergewöhnlich hohen Spendenbereitschaft in den ersten Monaten des Jahres zehren, so Feldmann. Damals sei ein Nachholeffekt zu spüren gewesen. Viele Menschen, die etwa wegen der Erkältungswelle im vergangenen Herbst zu krank zum Spenden waren, seien im Frühjahr gekommen.

Auch am Universitätsklinikum Jena (UKJ) fehlt es zunehmend an Blutspenden. „Aktuell befinden wir uns in einem regelrechten Spendenloch - und das obwohl die Sommerferien und damit die traditionell eher blutspendearme Zeit noch nicht einmal begonnen hat“, sagte Silke Rummler, Geschäftsführerin des Instituts für Klinische Transfusionsmedizin Jena GmbH am UKJ laut Mitteilung. „Etwa 100 Blutprodukte benötigen wir am Jenaer Klinikum täglich für unsere Patienten, etwa für die Behandlung von bösartigen Tumoren, bei größeren Operationen oder schweren Unfällen.“

Feldmann befürchtet, dass die Situation auch beim DRK-Blutspendedienst bis Ende des Monats deutlich angespannter sein könnte. „Die Bestände an Blutkonserven nehmen rapide ab.“ Zumal manche Blutprodukte nur eine geringe Haltbarkeit hätten.

Als gemeinnützige GmbH sind die DRK-Blutspendedienste nicht gewinnorientiert, aber verpflichtet, kostendeckend zu arbeiten. Sie verkaufen die Blutspenden weiter. Die Preise dafür sollen eigenen Angaben zufolge etwa Kosten für die Organisation und die Laboruntersuchungen decken.