1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Bizarre Theorie um MH370: Bizarre Theorie um MH370: Was haben chinesische Organhändler mit dem Flugzeug zu tun?

Bizarre Theorie um MH370 Bizarre Theorie um MH370: Was haben chinesische Organhändler mit dem Flugzeug zu tun?

Von Barbara Barkhausen 04.08.2018, 17:00
Flugzeuge von Malaysia Airlines stehen auf dem internationalen Flughafen von Kuala Lumpur.
Flugzeuge von Malaysia Airlines stehen auf dem internationalen Flughafen von Kuala Lumpur. dpa

Sydney - Das Verschwinden des Malaysia Airlines-Fliegers MH370 wird als das „größte Rätsel der Flugindustrie“ bezeichnet. Dass bisher kein Hollywoodfilm über die Tragödie gedreht wurde, mag damit zusammenhängen, dass nach wie vor nicht wirklich viele Fakten auf dem Tisch liegen.

Auch ein Abschlussbericht der malaysischen Regierung Anfang der Woche ließ viele Fragen offen und konnte den Angehörigen keine Antworten auf das Wie und Wieso der Tragödie geben.

Erwiesen ist bisher nur, dass das Flugzeug tatsächlich abgestürzt ist. Trümmerteile, die an der Ostküste Afrikas, auf La Réunion und Madagaskar angespült wurden, konnten teils eindeutig der Boeing zugeordnet werden. Driftanalysen dieser Teile geben zusammen mit den vorhandenen Satellitendaten Rückschlüsse auf die Absturzregion.

Diese muss im südlichen Indischen Ozean vor Australien liegen. Trotzdem haben zwei aufwendige Suchaktionen – vonseiten der australischen Behörden sowie von einer Privatfirma – keine Ergebnisse gebracht.

Film über MH370 gepplant - gewidmet der Crew und den Passagieren

Eine ehemalige Managerin des umstrittenen Fernsehsenders Fox plant nun aber nach eigenen Angaben einen Film und will darin aufklären, was den 239 Menschen zugestoßen ist, die seit dem 8. März 2014 verschollen sind. „Der Malaysia370-Film ist den heroischen Aktionen der 239 Passagiere und Crew an Bord von MH370 gewidmet“, schrieb Darlene Tipton auf Twitter.

Und weiter: „Indem wir ihre Geschichte erzählen, hoffen wir, das Leben von Hunderttausenden Gefangenen in China zu retten.“

Denn die Amerikanerin verfolgt die völlig bizarre Theorie, dass das Verschwinden des Fliegers mit dem Thema Organraub in China in Verbindung stehe.

Ihr „Engagement“ für die Vermissten und deren Angehörigen haben Tipton 46 Tage nach dem Verschwinden des Fluges bereits ihren Job bei Fox gekostet. Die offizielle Version lautet: Sie habe mit ihrer Arbeits-E-Mail eine Spendenaktion für Familien an Bord organisiert und deswegen ihren Job verloren.

Flug MH370 und die Organhändler: Betrog die ehemalige Fox-Mitarbeiterin Angehörige von Passagieren?

Das australische Nachrichtenmedium News.com.au fand jedoch heraus, dass Tipton sich mit Sarah Bajc, der Freundin des amerikanischen Passagiers Philip Wood, in Verbindung gesetzt und behauptet hatte, sie und ihr Ehemann Ken Tipton könnten beweisen, dass die Menschen an Bord noch „am Leben“ seien.

In einer Serie zunehmend bizarrer E-Mails soll sie behauptet haben, ihr Mann habe Visionen von Passagieren während eines Krankenhausaufenthaltes gehabt. Sie versprach, den Standort des Flugzeugs preiszugeben und Millionen für Bajc zu sammeln, unter der Bedingung, dass diese bereit sei, auf alle zukünftigen Entschädigungsansprüche zu verzichten. Nachdem sich Sarah Bajc bei Fox beschwerte, habe Tipton ihren Job verloren, schrieb das australische Nachrichtenmedium.

Doch die Amerikanerin betreibt ihre Verschwörungstheorien auch über vier Jahre nach dem Unglück noch immer weiter und sammelt derzeit Gelder für ihren vermeintlichen Aufklärungsfilm. Über 760.000 US-Dollar sind bereits zusammengekommen.

Inzwischen behauptet die Amerikanerin sogar, dass sie den Inhalt eines USB-Sticks gesehen habe, auf dem detaillierte Informationen und Videomaterial aus dem Flugzeug sowie aus einem Krankenhaus gewesen seien. Dies alles erkläre, was wirklich mit dem Flieger passiert sei und wer veranwortlich für das Verschwinden sei. „Niemand war schockierter als Darlene, und wenn sie es nicht selbst gesehen hätte, hätte sie es nicht geglaubt“, heißt es auf ihrer Webseite. Tipton ignoriert bei ihrer Theorie jedoch völlig, dass bereits Trümmer des Flugzeuges gefunden wurden.

Die Twitter-Ankündigung des neuen Films verärgerte diese Woche dann auch viele, die sich seit Jahren ernsthaft mit dem Verschwinden des Fliegers beschäftigen und versuchen, den Angehörigen Antworten zu geben.

„Wenn Sie relevante Informationen haben, die uns helfen würden, MH370 zu finden, dann geben Sie sie preis", schrieb Victor Iannello, ein Mitglied einer unabhängigen Gruppe von Luftfahrtexperten. Ein ehemaliger Pilot wies Tipton darauf hin, dass das Flugzeug ja noch nicht gefunden sei und niemand deswegen wisse, was in dieser Nacht wirklich passiert sei. „Ich nehme an, das ist ein fiktives Werk?“, schrieb Edward Baker. „Es gibt keine Möglichkeit zu wissen, was die Passagiere und die Besatzung getan haben oder nicht." (mz)