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Kirche Bischof: Studie macht „betroffen und sogar wütend“

Von dpa 25.01.2024, 15:54
Ein Kreuz glänzt am Hals von Heinrich Bedford-Strohm, damals EKD-Ratspräsident, bei einem Ökumenischen Gottesdiens in der Marktkirche.
Ein Kreuz glänzt am Hals von Heinrich Bedford-Strohm, damals EKD-Ratspräsident, bei einem Ökumenischen Gottesdiens in der Marktkirche. Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild

Hannover - Der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit hat die Untersuchung zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche als „sehr wichtigen Schritt“ bezeichnet. „Die Studie hält uns den Spiegel vor“, sagte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg am Donnerstag. Dass es in kirchlichen Kontexten zu sexualisierter Gewalt gekommen sei, mache ihn „sehr betroffen und sogar wütend. Nicht nur deswegen, weil Vertrauen missbraucht wurde, sondern auch, weil die Betroffenen oft ein Leben lang an den Folgen leiden“, wurde Adomeit in einer Mitteilung weiter zitiert.

Entschlossen und sorgfältig gegen sexualisierte Gewalt vorzugehen, ergebe sich aus dem christlichen Auftrag. „Dabei verfolgen wir als oldenburgische Kirche eine Null-Toleranz-Strategie im Blick auf sexualisierte Gewalt. Die Bedürfnisse und Interessen der Betroffenen stehen bei uns im Fokus“, sagte Adomeit. Die Studie dokumentierte für die vergangenen Jahrzehnte mindestens 1259 Beschuldigte.

Die ermittelten Fallzahlen von 2225 Betroffenen basieren auf Akten der Landeskirchen und der Diakonie, außerdem flossen den Landeskirchen und Diakonischen Werken bekannte Fälle ein. Die Wissenschaftler kommen auf Grundlage ihrer Methode auf eine geschätzte Gesamtzahl von 3497 Beschuldigten.