Berlin Berlin: Sicherungsverwahrung für Serienvergewaltiger

Berlin/dpa. - Der Mann könne seine pädophilen Neigungen nicht beherrschen und sei wegen seines Sexualtriebs gefährlich, sagte der Vorsitzende Richter Bernd Miczajka. Der Gelegenheitsarbeiter hatte gestanden, fünf Mädchen im Alter von zehn bis 13 Jahren vor ihren Wohnhäusern in den Bezirken Marzahn und Hellersdorf abgefangen und sich in Kellern an ihnen vergangen zu haben.
Strafmildernd wertete die Strafkammer vor allem das Geständnis,das den traumatisierten Mädchen belastende Aussagen und dieErinnerung an ihre panischen Ängste und Schmerzen im Prozessersparte. Ein derart offenes Geständnis sei selten bei solchen Taten, sagte Miczajka. Für die Opfer seien die Erlebnisse in den Kellern furchtbar gewesen.
Die Serie von Vergewaltigungen hatte im November 2000 begonnen.Der Täter war damals 21 Jahre alt, als er einem zehn Jahre altenMädchen auf dem Heimweg von der Schule auflauerte, es in den Keller seines Wohnhauses zerrte und vergewaltigte. Das zu Tode verängstigte Kind musste bis zehn zählen, damit der Gelegenheitsarbeiter ungestört fliehen konnte. Zuletzt mussten die Mädchen bis tausend zählen. Ein Kind war mehr als eine Stunde gefangen, bis es aus dem verschlossenen Keller befreit wurde. Die Serie endete im Jahr 2004, als der Angeklagte wegen Betruges drei Jahre in Haft kam. Ein DNA-Abgleich führte auf seine Spur.
Der 28-Jährige hatte vor Gericht angegeben, dass er für seineTaten keine Erklärung habe. Er habe immer spontan gehandelt, wenn es «klick» gemacht habe. Der Vorsitzende Richter sagte dazu, das bisher fehlende innere Eingeständnis zeige, dass der Mann seine pädophilen Neigungen mit seinem Willen nicht beherrschen könne. Deshalb sei er ohne Behandlung gefährlich.