Berlin Berlin: Mann stirbt nach Selbstanzündung vor dem Reichstag

Berlin/dpa. - Dann übergoss sich der Berliner mit einer brennbaren Flüssigkeit und zündete sich an. Die erschrockenen Passanten konnten gar nicht so schnell eingreifen. Sie alarmierten Polizei und Rettungskräfte. Diese versuchten vergeblich, den Mann zu reanimieren. Er erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen.
Kurz zuvor hatten noch rund 500 Sympathisanten der Windenergie-Lobby zwischen Bundeskanzleramt und Reichstagsgebäude demonstriert. Ein politisches Motiv seiner Tat schloss die Polizei aus. Bei dem Mann wurde ein Abschiedsbrief gefunden. Der Grund für den Suizid liege im persönlichen Bereich, hieß es.
Die Sicherheitsleute des Bundestags waren laut Medienberichten als erste bei dem Mann und erstickten die Flammen mit einer Löschdecke. Der 32-Jährige aus Reinickendorf erlitt schwerste Verbrennungen am Kopf. Nach Medienberichten soll er an einem Kolleg für Erwachsene in Berlin sein Abi nachgeholt haben. Er wollte in Marburg ein Lehramtsstudium aufnehmen. Er habe jedoch in der Universitätsstadt keine Wohnung gefunden und in einer Notunterkunft des Studentenwerks leben müssen.
Das historische Reichstagsgebäude in der Mitte Berlins haben schon mehrfach Menschen als Schauplatz für versuchte Selbsttötungen gewählt. Im April 2011 etwa rettete ein Objektschützer eine 58-jährige Lettin. Auf Transparenten protestierte sie gegen die politischen Verhältnisse und den Umgang mit ihrer Mutter in Lettland. Sie übergoss ihre Unterschenkel mit einer brennbaren Flüssigkeit und zündete sich an. Sie erlitt schwerste Verbrennungen.