«Bella Italia» «Bella Italia»: Pasta, Pizza und Parmesan

Rom/dpa. - Das Gesicht hellt sich allerdings sofort wieder auf,wenn es um Italiens Trumpf in der Welt geht: Barack und MichelleObama genießen im Weißen Haus Spaghetti und Mozzarella, wollen alsoschnörkellosen «Gusto» auf dem Teller. Und der Prosecco, vor allem,wenn er aus Conegliano-Valdobbiadene kommt, ist doch glatt dabei, denfranzösischen Champagner auf dem internationalen Parkett zuüberrunden. Da kommt Stolz auf, auch in Zeiten der Rezession und wennselbst die heiß geliebte Fußball-Nationalelf auf dem Platz nichtstaugt.
Die Exzellenz klassischer italienischer Nahrungsmittel ist zumglobalen Mythos geworden, das aber mit Fug und Recht. Und so wieEssen und Trinken Leib und Seele zusammenhalten, wie man sagt, soverhilft das «Made in Italy» bei Pasta, Pizza und Parmesan dem nachwie vor auseinanderdriftenden Stiefelstaat zu etwasZusammengehörigkeitsgefühl. Und das soll jetzt noch gestärkt werden:Seit kurzem darf sich laut Gesetz mit diesem Qualitätszeichen nichtsmehr brüsten, was auch nur zu einem geringeren Anteil jenseits desLandes produziert worden ist. Es ist vor allem Agrarminister LucaZaia, der weiß, wofür er kämpft, wenn er «Fälschungen» von Produktenanprangert und garantierte Herkunftsbezeichnungen verstärkt fördert.
Kaltgepresstes «kampanisches» Olivenöl aus Maryland an der US-Ostküste, im brasilianischen Nordosten produzierter Parmesan oder diein Peking kultivierten kleinen Pachino-Tomaten - «alle wollen unsereKöstlichkeiten, kaufen dabei aber vor allem das, was nur Italienischklingt», so bringt es die römische Zeitung «La Repubblica» auf einenNenner. Und auch da schwingt Stolz mit, wenn die «unkontrolliertenHerkunftsbezeichnungen» im Ausland an den Pranger gestellt werden wiebeim Käse «Mozzarina» in kanadischen Supermärkten, der einfach wiedie kampanische Delikatesse aus Büffelmilch klingen soll. Denn wennlaut «La Repubblica» nur ein Viertel all der Köstlichkeiten, die imAusland als «Italienisch» verkauft werden, «authentisch tricolore»sind, dann beweist dies eines - alle lieben Gutes aus dem Belpaese.
Sagenhaft war der Siegeslauf, den die neapolitanische Pizza rundum den Globus gemacht hat. Neben der Pizza ist auch die Pasta fürItaliener mehr als ein schlichtes Nahrungsmittel, sondern Ausdruckeines Lebensgefühls, von Identität und Tradition. Die langenSupermarktregale voller Pasta-Sorten von den römischen Bucatini biszu den für feine Soßen besonders gut geeigneten Penne demonstrierendas. Italiens Ruf hat von der Gesundheitswelle und den angepriesenenVorzügen der «mediterranen Küche» profitiert - und spielt global aus,was einst als Arme-Leute-Kost begann und heute einen Weltruf hat.