1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Nach Wasser-Havarie: Menschen in Wittenberg sollen über Ostern Wasser abkochen

Nach Wasser-Havarie Menschen in Wittenberg sollen über Ostern Wasser abkochen

Bei Bauarbeiten ist die Trinkwasserhauptleitung nach Wittenberg beschädigt worden. Über die Feiertage müssen rund 41.000 Menschen ihr Wasser abkochen. Und sie sollen sparsam damit umgehen.

Von dpa 28.03.2024, 17:49
Wasser läuft aus einem Wasserhahn.
Wasser läuft aus einem Wasserhahn. Felix Kästle/dpa/Illustration

Wittenberg - Nach einer Wasser-Havarie sollen die Menschen in Wittenberg und benachbarten Orten über die Osterfeiertage ihr Trinkwasser abkochen - und sparsam mit Wasser umgehen. Bei Bauarbeiten war am Montag die Trinkwasserhauptleitung in Richtung der Lutherstadt beschädigt worden. Die notwendige Reparatur dauere länger als ursprünglich geplant, teilten Stadt und Landkreis am Donnerstag mit. Eine Verunreinigung des Wassers sei nicht auszuschließen. Bei einigen Bakterien dauere es bis zu 48 Stunden, bis die Proben ausgewertet seien, erklärte ein Landkreissprecher am Donnerstagabend.

Noch sei nicht klar, wann die Leitung wieder in Betrieb genommen werde. Betroffen seien 41.000 Menschen - in Wittenberg sowie in den umliegenden Ortschaften Griebo, Apollensdorf, Reinsdorf mit Dobien und Braunsdorf, Nudersdorf, Schmilkendorf, Mochau mit Thießen.

Trinkwasserbehälter noch nicht leer

Am Donnerstagmittag hatte der Landkreis mitgeteilt, es bestehe „eine realistische Chance, dass der Behälter am Galluner Berg in den nächsten Stunden leer sein wird“. Über den Behälter werde die Stadt mit Trinkwasser versorgt, erklärte eine Sprecherin der Stadtwerke. Dieses Szenario ist aber noch nicht eingetroffen, wie sie am Abend sagte. Unterdessen sei eine Behelfs-Rohrleitung gebaut worden, die dazu diene, den Hochbehälter am Gallun weiter mit Wasser zu befüllen, hieß es am späteren Abend.

Abgekochtes Wasser solle unter anderem zum Kochen und Trinken, für den Abwasch, beim Zähneputzen oder für die Versorgung von Haustieren genutzt werden. Die Bewohner sollten ihre Geschirrspüler und Waschmaschine nicht nutzen, duschen statt baden, die Wasserspartaste der Toilettenspülung nutzen, nicht großflächig bewässern und das Wasser nicht unnötig laufen lassen, teilte die Stadt mit. Auch sollten sie ihre Trinkwasserreserven überprüfen. Industrieunternehmen seien bereits heruntergefahren, hieß es.

Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks aus Berlin-Spandau und Thüringen sorgen den Angaben zufolge dafür, dass die Wasser-Versorgung des Krankenhauses Paul-Gerhardt-Stift lückenlos gesichert ist. Zur Notversorgung der Bevölkerung sind Trinkwassertanks in Reserve.