Naturschutz Bedrohte Wiesenweihe in Sachsen-Anhalt gut geschützt
Seit Jahren haben Natur- und Tierschützer in Sachsen-Anhalt ein Auge auf einen besonderen Greifvogel. Es gilt, die Brut zu schützen. Welche Rolle spielen Zäune dabei?

Salzwedel - Der langjährige Schutz der vom Aussterben bedrohten Wiesenweihe in Sachsen-Anhalt ist auch in diesem Jahr gelungen. Durch den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) konnten landesweit mehr als 30 Brutpaare gefunden und 24 Nester mit Zäunen geschützt werden. Die Vögel haben ohne Verluste ihre Eier ausgebrütet, wie die Koordinierungsstelle Grünes Band im BUND Sachsen-Anhalt in Salzwedel mitteilte. Für den Schutz der bevorzugt auf Getreidefeldern brütenden Greifvögel arbeiten die Naturschützer eigenen Angaben zufolge eng mit Landwirten zusammen.
Wiesenweihen-Hotspot im Land ist die Altmark
Fast alle entdeckten Brutpaare seien in der Altmark und dem Zerbster Land gefunden worden, ein Paar brüte in der Börde, hieß es. Die um die Nester aufgestellten Zäune schützen den Angaben nach nicht nur die Brut vor Räubern und Erntemaschinen, sondern verhindern auch, dass das Getreide auf das Nest fällt, etwa bei starkem Regen. Sind die Jungvögel zur Erntezeit nicht flügge, lassen die Landwirte einen Getreidestreifen um das Nest herum stehen, wie es hieß.
Die Wiesenweihe ist ein Greifvogel aus der Familie der Habichte. Sie hat laut BUND eine Flügelspannweite von 110 Zentimetern und ihr Gewicht kann weniger als 300 Gramm betragen. Damit ist die Wiesenweihe die kleinste Weihenart in Mitteleuropa. Die meiste Zeit des Jahres verbringt sie in Afrika, ab Mitte April treffen die ersten Vögel in ihren Brutgebieten in Deutschland ein. Seit 2018 betreibt der BUND Sachsen-Anhalt Projekte zum Schutz der Wiesenweihe und wird dafür finanziell auch vom Land unterstützt.