Australien Australien: Ganz Sydney wird nach Sandsturm geputzt

Sydney/dpa. - Die australische Metropole Sydney hat ihrPostkarten-Image zurück: Am Tag nach dem schwersten Sandsturm seit 70 Jahren erwachten die Einwohner am Donnerstag bei strahlendem Sonnenschein. Nur eine dicke Staubschicht auf Autos und Verandenerinnerte an den gespenstigen Mittwoch, als die australische Ostküste plötzlich in dichten roten Nebelschwaden versank und der Verkehr zusammenbrach. Die riesige Staubwolke, die auch die Millionenstadt Brisbane in Staub hüllte, war auf Satellitenbildern deutlich zu erkennen.
Vor den Autowaschanlagen bildeten sich am Tag danach langeSchlangen. Die Behörden hoben vorübergehend die striktenWassersparvorschriften auf, damit die Einwohner der Staubschicht mit dem Gartenschlauch zu Leibe rücken konnten. Meteorologen warnten vor weiteren Stürmen in den nächsten vier bis sechs Wochen. Das Hinterland sei derart ausgetrocknet, das heftiger Wind weitere Staubwolken an die Küste bringen könnte.
Der Sandsturm hatte tausende Tonnen roten Sand aus demLandesinneren aufgewirbelt und an die Ostküste getragen. Die Sichtsank auf wenige Meter, der Verkehr kam teilweise zum Erliegen undzahlreiche Flüge mussten umgeleitet werden. Das weltberühmteOpernhaus und die Hafenbrücke in Sydney waren von der Mole aus durchdie roten Staubwolken kaum noch zu erkennen. Die Menschen hatten sichauf den Straßen mit Schals und Tüchern verhüllt, einschlägige Lädenmachten einen Reibach mit Gesichtsmasken. Jogger, die vom Sturmüberrascht wurden, tauchten zu Dutzenden mit Atembeschwerden inKliniken auf.
In Birdsville am Rande der 175 000 Quadratkilometer großenSimpson-Wüste in Zentralaustralien musste ein Mann gerettet werden,der sich bei einer Sicht von nur wenigen Metern verirrte und mitseinem Auto in einer Düne steckengeblieben war. «Die Umstände dadraußen waren furchtbar», sagte Polizeisprecher Neale McShane demaustralischen Rundfunk ABC. Der 63-Jährige schaffte es aus dem Autound konnte ein Notsignal absetzen. Er versank bereits im Sand, alsdie Polizei sich zu ihm vorgekämpft hatte, sagte McShane.