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Astrologie Astrologie: Schröder regiert Sternen zum Trotz

Von Ingo Senft-Werner 15.12.2004, 10:19
Bundeskanzler Gerhard Schröder (Foto: dpa)
Bundeskanzler Gerhard Schröder (Foto: dpa) dpa

Roßdorf/dpa. - Keine rosigen Zeiten für Schröder sahen auch die AstrologenRosalinde Haller und Richard Müntefering voraus. Patricia Bahrani,die für den GWUP-Mathematiker Michael Kunkel für ihre Fehlprognosenbekannt ist, wähnte bereits eine schwarz-grüne Regierung unterFührung von Angela Merkel (CDU) am Ruder. Doch auch Sterndeuter sindlernfähig. So hat Noé inzwischen offensichtlich neue Himmels-Informationen erhalten, und bescheinigt Schröder eine aufsteigendeTendenz.

Auch bei der internationalen Politik konnten die Wahrsager kaumpunkten. So setzten selbst bei der 50 zu 50 Entscheidung deramerikanischen Wahl einige aufs falsche Pferd. Der Rumäne RadoMoisoiu sah sogar den Tod des Präsidenten George W. Bush am 19.August voraus. Ähnlich makabere Vorhersagen waren ebenfalls falsch,etwas die von Anton Tewes, der für den 11. Juni einen Anschlag aufNew York errechnete, oder die von Victor Hopchenk, der Los Angelesvon Asteroidengestein zermalmt sah. Bahrani, die zum wiederholtenMale einen Terroranschlag für Berlin mit anschließendem Börsencrashvorhersagte, konnte damit auch 2004 keinen Hellseh-Erfolg verbuchen.

Die Schönen und Reichen dieser Welt verweigerten sich ebenfallsihrem Sternen-Schicksal. So ließen Astrologen fälschlicher Weise fürBoris Becker die Hochzeitsglocken läuten und erklärten die Bindungvon Prinz Charles mit Camilla für beendet. Antonia Langsdorfprophezeite Daniel Küblböck eine glänzende Karriere und musste mitansehen, wie er mit seinem Film «Daniel und der Zauberer» in derVersenkung verschwand. Nicht viel besser erging es Kurt Allgeier, derAnke Engelke im siebten TV-Himmel schweben sah. Ihre Pleite mit derLate-Night-Show hatte er nicht auf der Rechnung.

Die Überprüfung der Vorhersagen war für Kunkel nicht immereinfach. «Mehr als die Hälfte der Texte waren reines Blabla, aus dembeim besten Willen keine Prognose zu ermitteln war.» Als Beispielzitiert er Rosalinde Haller, die für 2004 eine spürbare «anreihigeSchwingung im Süden Australiens» weissagte. Mit Neugierde verfolgtder Kritiker dagegen die Ausführungen des Nostradamus-Jüngers ManfredDimde. Dieser kündigte für 2004 die Ankunft «einer Regierungschefinals Drahtzieherin künftigen Unheils» an. «Ich bin gespannt, ob er ineinem seiner nächsten Werke das Geheimnis ihres Namens lüften wird.»