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Amoklauf Amoklauf: Vier Tote bei Bluttat in Arztpraxis

15.05.2003, 13:52
Polizisten stehen am Donnerstag (15.05.2003) vor einer Arztpraxis in Ludwigshafen. Beim Amoklauf eines 69-jährigen Mannes sind in Ludwigshafen vier Menschen ums Leben gekommen. Der Mann tötete am Donnerstag zunächst seine Ehefrau, stürmte dann in zwei Arztpraxen und erschoss zwei Mediziner. Vor seiner Festnahme schoss er sich selbst ins Herz und starb kurz darauf. Das Motiv war zunächst völlig unklar. (Foto: dpa)
Polizisten stehen am Donnerstag (15.05.2003) vor einer Arztpraxis in Ludwigshafen. Beim Amoklauf eines 69-jährigen Mannes sind in Ludwigshafen vier Menschen ums Leben gekommen. Der Mann tötete am Donnerstag zunächst seine Ehefrau, stürmte dann in zwei Arztpraxen und erschoss zwei Mediziner. Vor seiner Festnahme schoss er sich selbst ins Herz und starb kurz darauf. Das Motiv war zunächst völlig unklar. (Foto: dpa) dpa

Ludwigshafen/dpa. - Die Ermittler müssten nun prüfen, inwiefern die Taten damit inZusammenhang standen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt inFrankenthal, Lothar Liebig. Eine Polizeisprecherin meinte: «Wir habenniemanden mehr, den wir fragen können.»

   Den Ermittlungen zufolge hatte sich der 69-Jährige vormittags ineiner Gemeinschaftspraxis nach dem 45 Jahre alten Internistenerkundigt und dann mehrmals auf den Mann geschossen, als er ihm imFlur begegnete. Während die Polizei den Tatort noch untersuchte,wurde über Notruf schon die zweite Tat gemeldet: In einer anderenInternistenpraxis nahebei stürmte der 69-Jährige in einBehandlungszimmer und schoss mehrmals auf den 37-Jährigen Arzt, dereinige Zeit später in einer Klinik starb.

Wenige Minuten später wurde der Wagen des Flüchtenden von zweiPolizeiautos eingekeilt. Noch bevor die Beamten den Mann festnehmenkonnten, schoss sich der Todesschütze ins Herz. Anschließendentdeckten die Beamten in der Wohnung des Mannes die Leiche derEhefrau.

Die Bluttat in Ludwigshafen war nicht das erste Gewaltverbrechenin einer Arztpraxis oder einem Krankenhaus. Ebenfalls in Ludwigshafenhatte ein 25-Jähriger im Mai 1999 aus Ärger über einOperationsergebnis den Direktor der HNO-Abteilung des Klinikumserschossen. Der Täter wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. ImDezember 2002 wurden in Heidelberg ein 61-jähriger Arzt, seine 5Jahre ältere Frau und eine 24-jährige Arzthelferin getötet. Siewurden gefesselt und erdrosselt. Einige Wochen später wurde einSozialhilfeempfänger unter Tatverdacht festgenommen.