Am Samstag ist Sommeranfang Am Samstag ist Sommeranfang: Fünf Gründe, den Sommer zu lieben - und sechs, ihn zu hassen

Stuttgart - Hallo, Sommer! Am 21. Juni beginnt er offiziell im Kalender, auch wenn es sich in Deutschland gerade nicht unbedingt nach Sommer anfühlt. Doch die steigenden Temperaturen kommen bestimmt - und damit auch die gute Laune. Gründe dafür gibt es einige.
Verdeck auf, Musik an - und mit dem Auto durch die Gegend brausen. Wann macht das mehr Spaß als im Sommer? Wer kein Auto hat, radelt zum See oder zum Biergarten. Mit dem Fahrrad an einem lauen Sommerabend nach Hause fahren, eine leichte Brise im Gesicht - wer braucht da noch Bus und Bahn?
Im Winter haben wir davon viel zu wenig, im Sommer produziert unser Körper Vitamin D auf Hochtouren. Durch die Sonnenstrahlen auf der Haut wird es gebildet - und sorgt für starke Knochen und ein besseres Immunsystem. Dass die wohlige Wärme im Gesicht gute Laune macht, haben wir ja schon längst gemerkt.
Im Winter lässt sich ein kleines Bäuchlein hinter weiten Pullis verstecken. Im Freibad wird es aber schonungslos offengelegt - und man achtet wieder mehr auf die Linie. Früchte wie Wassermelonen, Erdbeeren & Co machen das ohnehin einfacher. Und bei leichten Sommer-Eissorten wie Mango ist Sündigen auch mal erlaubt.
Wenn morgens schon um halb 5 die Sonne aufgeht, sind selbst Morgenmuffel schneller munter. Und das Beste: Weil es abends erst spät dunkel wird, fühlt sich der Feierabend viel länger an.
Lange Gesichter bei strahlendem Sonnenschein? Eher nicht. Mit steigenden Temperaturen steigt bei den meisten auch die Laune - und das überträgt sich wiederum auf ihre Mitmenschen. Und wer trotzdem mal schlecht drauf ist, kann sich ja hinter einer großen Sonnenbrille verstecken. (dpa)
Doch bei anderen Menschen steigt in der Sommerzeit auch der Drang, zu nörgeln. Zu Unrecht? Nicht unbedingt, es sprechen auch einige Gründe dafür, den Sommer zu hassen.
Das Eis ist kaum in der Hand, schon geht das Surren los: Mit dem Sommer schlägt auch die Stunde von Bienen, Wespen & Co. Fiese Stiche gibt es aber nicht nur von denen. Auch die Mücken lauern schon und plagen ihre Opfer mit juckenden Flatschen auf der Haut.
Gegen Kälte kann man sich anziehen, aber bei 30 Grad im Schatten sind irgendwann die Hüllen gefallen. Besonders im Büro, wo nicht jeder in kurzer Hose und leichtem Flatterkleid erscheinen darf, wird der Sommer schnell zur Plage. Noch schlimmer als der eigene Schweiß: Ausdünstungen von Mitmenschen - ob in der U-Bahn oder im engen Fahrstuhl.
Hat man sich am See oder im Freibad der lästigen Kleider entledigt, droht schon das nächste Ungemach: Statt mit schokoladiger Bräune endet das nämlich viel zu oft mit einem schmerzhaften Sonnenbrand.
Es gibt Dinge, die würde man lieber nicht sehen: die käsigen Cellulite-Oberschenkel der Nachbarin zum Beispiel oder den nackten Bierbauch vom Schwiegervater. Solche Einblicke bekommt man nur einmal: im Sommer.
Steigt man ins Auto, kommt der Hitzeschock. Das Lenkrad: zu heiß zum Anfassen. Der Sitz: zu warm zum Anlehnen. Überhaupt fühlt sich der Innenraum an wie eine Sauna. Bahnreisende haben es nicht besser: Gefühlt fällt die Klimaanlage entweder ganz aus oder sie ist gleich auf Kühlschrank-Temperatur eingestellt.
Biergarten oder Baggersee? Sport im Park oder ins Open-Air-Kino? Im Sommer hat man permanent das Gefühl, das gute Wetter nutzen zu müssen. Chillen auf der Couch macht eben nur bei schlechtem Wetter richtig Spaß. (dpa)
Auf der nächsten Seite geht es unter anderem um den Tag der Sommersonnenwende.
Der Tag der Sommersonnenwende ist der astronomische und kalendarische Sommeranfang. In diesem Jahr beginnt die wärmste Jahreszeit auf der Nordhalbkugel am 21. Juni genau um 12.51 Uhr MESZ. Dann erreicht die Sonne ihren nördlichsten Punkt über der Erde und ihren höchsten Stand.
Der 21. Juni gilt als längster Tag des Jahres. Allerdings gibt es in Deutschland von Nord nach Süd deutliche Unterschiede. Die Spanne reicht von weniger als 16 Stunden Helligkeit in den bayerischen Alpen bis zu etwa 17,5 Stunden an der dänischen Grenze. Der Sommer endet 2014 am 23. September um 04.29 Uhr MESZ (Tagundnachtgleiche).
Schon mit der mehr als 3600 Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra konnte der Termin der Sommersonnenwende bestimmt werden. Dass Feiern zur Sonnenwende zu den ältesten Bräuchen der Welt zählen, zeigen auch Kultstätten wie das englische Stonehenge. Besonders in den nordischen Ländern sind Traditionen zur Mittsommernacht lebendig geblieben. (dpa)
Die Parasiten schätzen Waldränder, feuchtes Unterholz und schattige Wiesen. „In den Städten machen sich die Spinnentiere in Parks, Hinterhöfen und Gärten, sowie auf Spielplätzen, ehemaligen Rieselfeldern und an Mauerstreifen breit“, sagt die auf Zecken spezialisierte Parasitologin Dania Richter von der Technischen Universität Braunschweig. Meist warteten die Spinnentiere in einer Höhe von bis zu einem Meter über dem Boden auf ihre Opfer, an denen sie sich dann in Sekundenbruchteilen festklammern.
„Vor allem Nagetiere wie Mäuse oder Ratten aber auch Vögel wie Amseln oder Rotkehlchen tragen zum Übertragungszyklus bei“, sagt Franz-Rainer Matuschka, Parasitologe von der Hochschulambulanz der Universität Potsdam. „Auf Katzen, Füchsen und Igeln treffen sich die Zecken in der Stadt zur Paarung.“
Durch Zeckenstiche können viele verschiedene Krankheitserreger übertragen werden. Am häufigsten ist die Lyme-Borreliose. Bis zu 200 000 Menschen sollen sich jedes Jahr damit infizieren, die Krankheit kann aber behandelt werden. Als gefährlicher gilt die FSME. „Bundesweit liegt die Zahl der gemeldeten FSME-Fälle meist bei 300 bis 400 pro Jahr“, sagt die Biologin Susanne Glasmacher, Pressesprechern des Robert-Koch Instituts (RKI) in Berlin. Doch manchmal haben die Zecken noch mehr Erreger im Gepäck. „In den vergangenen Jahren gab es einige Fälle in Europa von durch Zecken übertragene Neoehrlichiose. Der Erreger kann zu Schlaganfällen und vermutlich auch Herzinfarkt führen“, sagt Matuschka. Der Keim sei erst vor wenigen Jahren entdeckt worden.
„Wo es zwischen Flensburg und Konstanz geeignete Wirte gibt, sind auch mit Lyme-Borreliose infizierte Zecken unterwegs“, sagt Richter. Im bundesweiten Durchschnitt seien 25 bis 30 Prozent der Zecken mit Erregern der Lyme-Borreliose infiziert, FSME liege dagegen nur im Prozent- oder gar Promillebereich. „In Deutschland besteht ein Risiko für eine FSME-Infektion weiterhin vor allem in Baden-Württemberg und Bayern, in Südhessen und im südöstlichen Thüringen“, heißt es beim RKI.
Die Experten raten, Gebiete mit Unterholz oder hohem Gras zu meiden. Wichtig ist es, Kleidung und Haut nach einem Aufenthalt im Grünen abzusuchen. Spaziergänger können sich die Hosenbeine in die Socken stecken und Abwehrmittel verwenden. Für die Behandlung der FSME gibt es keine Medikamente. Daher raten Ärzte zur Schutzimpfung. Gegen Borreliose gibt es keine vorbeugende Impfung. Nicht-infizierte Zecken sind lästig, aber harmlos.
Hilfreich ist eine spezielle Zeckenzange oder sogenannte Zeckenkarte. Die Parasiten dürfen nicht gequetscht werden, sonst gelangen die Viren und Bakterien in den Körper des Wirts. Anschließend sollte der Stich desinfiziert werden.
„Bei der Beweidung durch Wiederkäuer kann das Risiko, einer infizierten Zecke zu begegnen, um mehr als das Fünfzigfache sinken“, sagt Richter. Nutztiere wie Rinder, Schafe oder Ziegen, aber auch Wild, etwa Rehe und Hirsche, würden die Borrelien nicht aufnehmen. „Infizierte Tiere werden beim Saugen sogar von diesen Erregern befreit“, betont Matuschka.

