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13-fache Mutter aus Berlin 13-fache Mutter aus Berlin: Die Vierlinge von Annegret R. dürfen bald nach Hause

Von Uwe Aulich 05.08.2015, 14:15
Annegret R. 2005 mit einem ihrer 13 Kinder. Mit 65 Jahren hat die pensionierte Lehrerin Vierlinge zur Welt gebracht.
Annegret R. 2005 mit einem ihrer 13 Kinder. Mit 65 Jahren hat die pensionierte Lehrerin Vierlinge zur Welt gebracht. dpa Lizenz

Den Vierlingen von Annegret Raunigk, die mit 65-Jahren im Mai noch einmal Mutter wurde, geht es offenbar gut. „Die Babys haben sich so positiv entwickelt, dass wir uns jetzt Gedanken über eine Entlassung aus dem Krankenhaus machen können“, sagte am Mittwoch eine Sprecherin der Charité. Der Zustand der Vierlinge sei „den Umständen entsprechend gut“. Einen möglichen Zeitraum für die Entlassung konnten die Ärzte aber noch nicht benennen. Es sei zeitlich eher von Wochen als von Tagen die Rede, so die Sprecherin.

Geburt per Kaiserschnitt

Nähere Angaben zum gesundheitlichen Zustand der Vierlinge Neeta, Dries, Bence und Fjonn – sie kamen am 19. Mai per Kaiserschnitt in der Charité zur Welt – machte die Sprecherin mit dem Verweis auf die ärztliche Schweigepflicht nicht. Bei der Geburt hatten die Babys lediglich zwischen 655 und 960 Gramm auf die Waage gebracht, sie waren nur 30 bis 35 Zentimeter groß. Die Charité sprach damals von „sehr unreifen Kindern“ und „absoluten Hochrisiko-Patienten“. Zumal die Vierlinge 15 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin geholt werden mussten.

Die Schwangerschaft der 65-Jährigen war höchst umstritten und hatte im April weltweit für großes Aufsehen gesorgt – und in Deutschland zu einer Debatte über Ethik sowie die Verantwortung von Medizinern und Ärzten geführt. Um schwanger zu werden, war Annegret Raunigk in die Ukraine gefahren und hatte sich dort aus Eizell- und Samenspenden im Labor gezeugte Embryonen einpflanzen lassen. In Deutschland ist eine solche Eizell-Spende verboten, daher hatten auch Mediziner die spektakuläre Schwangerschaft kritisiert.

17 Kinder und sieben Enkelkinder

Inzwischen ist keines der Babys mehr im Brutkasten. Anfangs mussten zwei Kinder jedoch künstlich beatmet werden. Zudem wurde das einzige Mädchen Neeta am Blinddarm operiert. Über Folgeschäden der überaus zeitigen Geburt sei bisher nichts bekannt, heißt es. Ihren späten Kinderwunsch hatte die 65-Jährige damit begründet, dass sich ihre neunjährige Tochter Lelia ein Geschwisterchen gewünscht habe. Die mittlerweile pensionierte Lehrerin ist jetzt 17-fache Mutter und siebenfache Großmutter.

Der Fernsehsender RTL, der mit Annegret Raunigk einen Exklusivvertrag abgeschlossen hat, wartet ebenfalls auf grünes Licht der Charité-Ärzte. „Wir werden wieder berichten, wenn die Vierlinge entlassen werden“, sagte RTL-Sprecherin Heike Speda. Frau Raunigk sei sehr zuversichtlich, dass ihre Kinder bald nach Hause kommen. Man warte täglich auf ein Zeichen der Charité.

Zuletzt hatte RTL im Mai über die Mehrlingsgeburt berichtet. Nun ist vorgesehen, dass der Sender die Entlassung der Vierlinge aus der Charité filmt und aktuell darüber berichtet. Alle vier Babys sollen dabei zusammenbleiben, gleichzeitig die Klinik verlassen und auch gemeinsam ihr neues Zuhause beziehen. So ist es jedenfalls Wunsch von RTL und der Mutter. Entscheiden werden aber die Charité-Ärzte.