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Zwei Fußball-Schiedsrichter verletzt Zwei Fußball-Schiedsrichter verletzt: Lebenslange Sperren für prügelnde Fußballer gefordert

Von Kai Gauselmann 08.12.2013, 18:50
Schiedsrichter sehen sich vor allem in unteren Spielklassen immer häufiger mit Gewalt konfrontiert.
Schiedsrichter sehen sich vor allem in unteren Spielklassen immer häufiger mit Gewalt konfrontiert. dpa Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) und der Präsident des Landes-Fußballverbandes (FSA), Erwin Bugar, haben nach den jüngsten Tätlichkeiten von Fußballern gegenüber Schiedsrichtern in den unteren Spielklassen härtere Strafen für die Übeltäter gefordert. „Die Gewalt im Fußball nimmt nicht nur auf den Rängen und im Vorfeld von Spielen durch Fans zu – sondern auch in unterklassigen Spielen auf dem Rasen“, sagte Stahlknecht der MZ. Was die Gewalt durch Fans auf der Anreise angehe und im Stadion, da sei der Staat durchaus in der Pflicht. Gewalt auf dem Platz könne die Polizei aber nicht verhindern. Da seien die Verbände in der Pflicht. Im konkreten Fall fordert der Minister ein hartes Vorgehen. „Der Fußballverband ist gefordert, solche Spieler müssen auf Dauer ausgeschlossen werden“, forderte Stahlknecht.

Torwart vom SV Großgräfendorf schlägt Schiedsrichter nieder

In der Kreisliga des Saalekreises war am Sonnabend die Partie SV Wallendorf gegen den SV Großgräfendorf abgebrochen worden, weil der Torwart der Großgräfendorfer den Schiedsrichter niedergeschlagen hatte, nachdem dieser ihm die Rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung gezeigt hatte. Einen ähnlichen Vorfall gab es fast zeitgleich in der Kreisoberliga Anhalt. Dort wurde das Spiel FSV Steutz Leps gegen Germania Roßlau II vorzeitig beendet, weil ein Roßlauer Spieler den Unparteiischen umgestoßen hatte. Auch dieser Fußballer hatte zuvor nach einer Schiedsrichter-Beleidigung die Gelb-Rote Karte gesehen.

„Die Gewalt gegen Schiedsrichter nimmt unvorstellbare Auswüchse an, die wir nicht mehr hinnehmen werden“, sagte FSA-Präsident Erwin Bugar. Dieser bedauerlichen Entwicklung könne man nur mit rigorosen Strafen begegnen. „Wir müssen in solchen Fällen über lebenslängliche Sperren nachdenken. Die Sportgerichte haben die Möglichkeiten dazu.“