Zoo Magdeburg Zoo Magdeburg: Elefantenkuh attackiert Tierpfleger
MAGDEBURG/MZ/ABÖ. - Eine ausgewachsene Elefantenkuh hat einen Tierpfleger im Zoo Magdeburg angegriffen und verletzt. Während einer Fußkontrolle bei der afrikanischen Elefantenkuh Mwana (geb. 1982) ging plötzlich die indische Kuh Birma (geb. 1970) auf einen der beiden Pfleger los.
Eigentlichist die morgendliche Fußkontrolle längst zurRoutine für die zwei Elefantenkühe Mwana undBirma aus dem Magdeburger Zoo geworden. Montagmorgen kurz nach zehn Uhr wehrte sich die41-jährige Birma jedoch gegen das Training:Die indische Elefantenkuh ging auf ihren Pflegerlos und verletzte ihn an der Brust. "Der Pflegerhat sich Rippen gebrochen und muss über Nachtim Krankenhaus bleiben", sagte Zoo-SprecherBjörn Encke.
Aus Sicht der Zooleitung haben die Pflegernichts falsch gemacht. Zum Zeitpunkt des Vorfallshielten sich zwei Männer im Gehege auf. Einervon ihnen ist spezialisierter Pfleger. Derandere, den die Kuh angriff, sei nicht fürdie Arbeit mit Elefanten ausgebildet gewesen."Bei trainierten Tieren können einfache Pflegermit ins Gehege", sagte Encke. Nun werden dieSicherheitsvorschriften verschärft. Die Anlagedürfe nur noch von spezialisierten Pflegernbetreten werden.
Dass die Pfleger direkten Kontakt zu den Tierenhaben, ist aus Sicht von Experten nicht zeitgemäß."Es sollte nur in geschütztem Kontakt - durchGitterstäbe hindurch - mit den Tieren umgegangenwerden", sagte Beate Haufellner vom Elefanten-Schutz-Vereinaus München. Sie vermutet, dass sich die Kuhder Dominanz des Pflegers nicht mehr aussetzenwollte. "Hat ein Elefant einmal angegriffen,ist der Respekt weg." Dass Birma wie bishergehalten werden könne, bezweifelt die Expertin:"Separieren ist leider fast die einzige Möglichkeit."Der Zoo will an der Elefantenhaltung vorerstnichts ändern. "Wir werden das Tier nichtbestrafen. Einzelhaltung ist Tierquälerei",sagte Encke.