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Zoo in Leipzig Zoo in Leipzig: Schuppentiere helfen Zoll in der Schweiz

16.11.2014, 10:10
Tierpfleger Ruben Holland vom Zoo in Leipzig (Sachsen) nimmt mit einem Tuch Geruchsproben an einem Schuppentier. Mit den Tüchern werden in der Schweiz anschließend Hunde des Zolls trainiert.
Tierpfleger Ruben Holland vom Zoo in Leipzig (Sachsen) nimmt mit einem Tuch Geruchsproben an einem Schuppentier. Mit den Tüchern werden in der Schweiz anschließend Hunde des Zolls trainiert. dpa Lizenz

Leipzig - Die beiden Schuppentiere Tuo-Feng und Quesan aus dem Zoo in Leipzig, leisten einen Beitrag zum Artenschutz. Von den beiden Säugetieren wurden Geruchsproben entnommen und in Die Schweiz geschickt. Dort sollen Spürhunde der Zolls damit trainiert werden.

Schuppentiere begehrte Schmuggeltiere

Was lustig klingt, habe einen ernsten Hintergrund, erläuterte der Afrika-Kurator des Zoos, Ruben Holland. Schuppentiere würden im illegalen Wildtierhandel tonnenweise geschmuggelt. „Ihre Schuppen sind in der asiatischen Medizin sehr gefragt“, sagte Holland. Dabei stehen die Schuppentiere, die in freier Wildbahn in Afrika und Asien vorkommen, auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Sie dürften nicht gefangen und schon gar nicht gehandelt werden. In China habe sich der Bestand seit den 60er Jahren um 95 Prozent verringert, sagte Holland. „Die Tiere sind schützenswert und keine Medizin.“

Leipzig ist einziger Zoo Europas mit Schuppentieren

Um bei den beiden Leipziger Exemplaren die Geruchsproben zu nehmen, durften Tuo-Feng und Quesan auf alten Handtüchern schlafen. Diese wurden dann Luftdicht verpackt in die Schweiz geschickt. Es sei das erste Mal, dass der Zoo Leipzig auf diese Weise Geruchsproben von seinen asiatischen Schuppentieren genommen habe, sagte Holland. Die Bitte um Geruchsproben sei an den Zoo herangetragen worden, weil er als einziger in Europa Schuppentiere halte. Ob die Geruchsprobe auch wirklich geklappt hat, konnte Holland nicht sagen.

Hintergrund des Projektes ist eine Studie der Tierschutzvereinigung Tengwood Organizition zum Schmuggel mit Buschfleisch. Um den illegalen Handel einzudämmen, sollen in der Schweiz die Spürhunde ausgebildet werden. „Für uns als Zoo ist es wichtig, dass wir zum Schutz der Tiere beitragen“, sagte Holland. (dpa)