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Investition Wasserstoff-Startup: Sunfire aus Dresden sammelt 215 Millionen Euro bei Investoren ein

Sunfire stellt Elektrolyseure her, die mit Ökostrom Wasserstoff herstellen. Das Dresdner Startup erwartet eine hohe Nachfrage.

Von Steffen Höhne Aktualisiert: 05.03.2024, 15:39
Sunfire-Chef Nils Aldag hat mehrere Investoren überzeugt, erneut 250 Millionen Euro zu investieren.
Sunfire-Chef Nils Aldag hat mehrere Investoren überzeugt, erneut 250 Millionen Euro zu investieren. Foto: Sunfire

Dresden/MZ. - Nur wenige Start-ups in Ostdeutschland sind so erfolgreich wie Sunfire: Das Wasserstoff-Unternehmen aus Dresden hat nun erneut 215 Millionen Euro bei Investoren eingesammelt.

„Die bereitgestellten Mittel helfen uns als Unternehmen, weiter zu wachsen und die Industrialisierung unserer Technologien mit Hochdruck voranzutreiben, um der großen Nachfrage nach Elektrolyseuren gerecht zu werden“, sagte Sunfire-Chef Nils Aldag am Dienstag laut Mitteilung. Zu den Geldgebern gehören unter anderem LGT Private Banking, GIC, Ahren Innovation Capital und Carbon Equity.

Das Unternehmen stellt sogenannte Elektrolyseure her, die mit Ökostrom Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten. Wasserstoff ist speicherfähig. Das Gas kann als Rohstoff in der Industrie und als Erdgas-Ersatz für Kraftwerke eingesetzt werden. Sunfire gehört neben der Thyssen-Krupp-Tochter Nucera zu den führenden Anbietern in Europa. Unter anderem arbeitet das Start-up an einem Projekt für Total Energies in Leuna (Saalekreis).

Zusätzliche Kredite und Fördermittel in Höhe von 300 Millionen Euro

Zusätzlich zu dem frischen Eigenkapital von Investoren erhält Sunfire laut Mitteilung einen Kredit von der Europäischen Investitionsbank in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro. Bereits vor einigen Wochen hatte das Unternehmen mitgeteilt, „Zugang zu rund 200 Millionen Euro an bereits genehmigten Fördermitteln“ zu besitzen.

Die Entwicklung der Technologie ist teuer, zudem zögern größere Industriebetriebe immer noch mit der Anschaffung größerer Elektrolyseure Ein westetlicher Knackpunkz ist, dass es immer noch keinen Marktprteis für Wasserstoff gibt. Doch dieser ist für die Investition in solche Vorhaben wichtig.

Auch Amazon hat bereits in Sunfire investiert

Im Jahr 2022 war bereits der Online-Händler Amazon über seine Investitionsgesellschaft Climate Pledge Fund in das Start-up eingestiegen. Bereits damals hatte das Unternehmen knapp 200 Millionen Euro in früheren Finanzierungsrunden eingesammelt.

Sunfires Elektrolysetechnologien sollen die Dekarbonisierung industrieller Sektoren ermöglichen, die heute noch von Öl, Gas oder Kohle abhängig sind. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 500 Mitarbeitende an Standorten in Deutschland und der Schweiz.