Saale-Unstrut-Anbaugebiet Unerschrocken fröhlich: Die neue Thüringer Weinprinzessin kam vor vier Jahren aus der Ukraine
Als neue Thüringer Weinprinzessin wird Roksolana Hlynchak das Anbaugebiet repräsentieren. Die gebürtige Ukrainerin hat mit Fleiß und ihrer charmanten Art eine Integration in Rekordzeit geschafft. In sozialen Netzwerken gibt es dennoch viel Groll.

Bad Sulza/MZ. - Ihr Herz sei ihr „erst in die Füße gerutscht. Und dann sprang es gefühlt so hoch wie das Rathaus. Ich dachte, es springt einfach raus“. So beschreibt Roksolana Hlynchak ihre Krönung zur Thüringer Weinprinzessin am 17. August auf dem Marktplatz in Bad Sulza. Vor ihr saßen Hunderte Weinfreunde und applaudierten. „Ich war einfach nur glücklich. Diese Gefühle kann man in Worte kaum fassen, das muss man erleben.“ In den kommenden zwölf Monaten wird sie als Roksolana I. die 22 Thüringer Weingüter im Haupt- und Nebenerwerb repräsentieren. Dass die 22-Jährige dieses Ehrenamt bekleidet, ist außergewöhnlich. Die gebürtige Ukrainerin lebt erst seit vier Jahren in der Saale-Unstrut-Region. In einem atemberaubenden Tempo hat sie sich nicht nur integriert, sondern, wie sie es sagt, „ein neues Zuhause gefunden“. Und dennoch meinen nicht wenige Thüringer, sie über soziale Medien beschimpfen zu müssen. Würden diese Menschen das auch noch tun, wenn sie ihre offene Art und Geschichte kennen würden?