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Quarzglas aus Bitterfeld Bitterfelder Weltmarktführer Heraeus Comvance macht unfaire Konkurrenz zu schaffen

In Sachsen-Anhalt steht eine Fabrik, die den Grundstoff für das globale Netz liefert. Aus Quarzglas werden dort Lichtleiter hergestellt. Bisher waren die Faser-Spezialisten Weltmarktführer. Doch die Konkurrenz wird stärker – und das nicht immer mit fairen Mitteln.

Von Julius Lukas 05.08.2024, 14:00
Bei der finalen Qualitätskontrolle untersucht Heraeus-Mitarbeiter Christian Scharske den Glaskörper auf Einschlüsse und Risse. Aus diesem einen Zylinder werden später hauchdünne 7.000 Kilometer Glasfaser gezogen.
Bei der finalen Qualitätskontrolle untersucht Heraeus-Mitarbeiter Christian Scharske den Glaskörper auf Einschlüsse und Risse. Aus diesem einen Zylinder werden später hauchdünne 7.000 Kilometer Glasfaser gezogen. (Foto: Andreas Stedtler)

Als der Lichtstrahl den zuvor blau schimmernden Zylinder trifft, beginnt dieser milchig zu leuchten. Der Stab, der in der Industriehalle in Bitterfeld auf einem Kontrolltisch liegt, ist drei Meter lang und etwa 200 Kilogramm schwer. Er besteht aus Glas. Reinstem Glas. Wäre der Zylinder 1.000 Kilometer lang, könnte ein Mensch komplett hindurchgucken. Bei Fensterglas wäre nach wenigen Metern schon Schluss. Um diese Reinheit garantieren zu können, wischt Christian Scharske den lichtdurchfluteten Körper mit Wasser ab, was ihn glasklar macht. „Ich schaue, ob es Brüche, Einschlüsse oder Kratzer gibt“, erklärt der Qualitätskontrolleur. Denn solche Fehler könnten den Zylinder unbrauchbar machen. Der Wert eines Kleinwagens wäre dahin.