«Wir helfen» «Wir helfen»: Fast 80 000 Euro sind die bislang höchste Spendensumme
Halle/MZ. - "Unsere Vereinsarbeit war sehr nutzbringend." Dieses Resümee zog die stellvertretende Vorsitzende Jutta Kiegeland auf der Mitgliederversammlung des Vereins "Wir helfen", mit der das fünfte Projekt "Chance trotz Handikap" beendet wurde. Erfolgreich habe der gemeinnützige Verein die Öffentlichkeit für die Probleme benachteiligter Kinder sensibilisiert. Ein Beweis dafür seien auch die Spenden in Höhe von etwa 80 000 Euro, zu der große und kleine Firmen genauso beigetragen haben wie unzählige Einzelpersonen.
Geld gut angelegt
Vor der Aufteilung der Spendengelder ließen die Vereinsmitglieder zurückliegende Aktionen, Besuche und Zeitungsartikel noch einmal Revue passieren. "Uns freut, dass die Spenden aus vorangegangenen Projekten einiges bewirkt haben", sagte Jutta Kiegeland. Auch die Vereinsvorsitzende, Hedwig Neven DuMont, freut sich beispielsweise darüber, dass das beim "Schirm"-Projekt für Straßenkinder seinerzeit mit "Wir-helfen"-Spenden angeschobene Tagelöhner-Projekt nach wie vor Früchte trage. Deshalb bekommt "Schirm" auch in diesem Jahr 10 000 Euro. Vereinsmitglied Dagmar Szabados, Bürgermeisterin in Halle, erzählte von arbeitslosen jungen Leuten, die als "Schirm-Tagelöhner" drei verwahrloste Schrebergärten auf Vordermann gebracht haben. Über die Zuwendung freute sich Vereinskollege Dr. Eberhard Jüttner, Vorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Sachsen-Anhalt, auch deshalb, weil er den "Schirm"-Verein vor 15 Jahren mit aus der Taufe gehoben hatte.
"Ich finde es gut, wenn wir uns breiter aufstellen", begründete Vereinsmitglied Bernard-Michael Raubuch, Direktor der Deutschen Bank in Halle, seine Zustimmung zur Vergabe von 6 000 Euro an die Stiftung Evangelische Jugendhilfe Bernburg. Deren Verein "LEinwand" hat ein Medienprojekt vor, mit dem Jugendliche unter pädagogischer Anleitung ihr Leben festhalten wollen. Die Vereinsmitglieder sind überzeugt, dass von den Erfahrungen der Beteiligten auch Kinder und Jugendliche in anderen Regionen profitieren können.
Wie wichtig die Frühförderung von behinderten und benachteiligten Kindern und die Unterstützung für deren Eltern ist, haben die Vereinsmitglieder unter anderem an den Landesbildungszentren für Blinde und Sehbehinderte sowie für Körperbehinderte, bei der Lebenshilfe Halle e.V., beim Verein "Füreinander" in Weißenfels, beim Familienentlastenden Dienst in Dessau, beim Gehörlosen-Sport- und Bürgerverein Halle, in der integrativen Kindertagesstätte "Haus Sonnenschein" in Sangerhausen und in der Selbsthilfegruppe für Eltern von hyperaktiven Kindern in Halle gesehen. Auch für diese Einrichtungen sind Spenden bestimmt.
"Die Talenteschmiede beim Gehörlosensportverein ist einmalig. Ich habe noch nie so viele Wimpel und Pokale gesehen", schwärmte Jutta Kiegeland. Den Verein will "Wir helfen" ebenso mit einem Zuschuss für einen Kleinbus für Fahrten zu Wettkämpfen unterstützen wie den Verein "Füreinander" in Weißenfels, der Behinderte transportiert.
Besonders gründlich hat sich Jutta Kiegeland auch beim Verein "Entschieden für Christus" in Teutschenthal umgesehen. "Alles ist sehr liebevoll und gepflegt, aber bescheiden. Die Einrichtung ist offen für alle Kinder", erzählte sie. Bedauerlich sei, dass der schöne Garten nicht genutzt werden könne, weil er direkt an einer Straße liegt und eine Mauer fehlt. Dafür bekommt der Verein eine Spende.
Ausblick auf Neues
Die Spendengelder vom Projekt "Chance trotz Handikap" sind verteilt. Eine kleine Reserve hat sich der Verein vorbehalten für akute Notfälle.
Die neue Aktion heißt "Kinder ohne Lobby brauchen Zukunft". Dieses Projekt wird offiziell im September gestartet. Die MZ wird darüber ausführlich informieren.