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Warnung Warnung: EHEC-Bakterien im Saatgut?

Von STEFAN SAUER 13.06.2011, 16:14

BERLIN/MZ. - Anlass für die Warnung gibt nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) eine an EHEC erkrankte Familie aus Niedersachsen, die selbst gezogene Keimlinge gegessen hatte.

Zwar waren am Freitag Sprossen aus einem Biohof in Bienenbüttel nahe Uelzen als Quelle der EHEC-Infektionen ausgemacht worden, unklar ist aber weiterhin, auf welchem Weg der Erreger vom Typ O104 an die Keimlinge gelangte und ob möglicherweise bereits das Saatgut belastet war. "Wenn bereits die Samen mit Keimen belastet sind, dann schützt auch die Einhaltung von Küchenhygieneregeln nicht vor einer EHEC-Erkrankung", sagte am Montag BfR-Präsident Andreas Hensel.

Bis Montag konnten EHEC-Erreger nicht im Saatgut nachgewiesen werden. Gleichwohl gibt es Indizien für eine Verunreinigung der Saat. Fünf Mitarbeiter des Bienenbütteler Hofs, bei denen der EHEC-Erreger nachgewiesen wurde, hatten eigenen Angaben zufolge vornehmlich Brokkoli-, Knoblauch- und Bockshorn-Sprossen verzehrt. Vier weitere Angestellte, bei denen EHEC nicht nachgewiesen wurde, hatten die Sorten "Alfalla" und "Würzige Mischung" zu sich genommen. Dieses Ergebnis könne ein Hinweis auf das Saatgut als Ursprung der Infektion sein, teilte Niedersachsens Gesundheitsministerin Aygül Özkan (CDU) mit.

Unterdessen nimmt die Zahl der registrierten Neuerkrankungen weiter ab und bewegt sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts seit einer Woche auf deutlich niedrigerem Niveau als zuvor. Bis zum Pfingstsonntag waren bundesweit 3 228 Infektionen gemeldet, 781 der Erkrankten litten unter dem besonders gefährlichen hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS). 35 Menschen sind bislang an Folgen der Infektion gestorben.