Waldschadensbericht für Sachsen-Anhalt Waldschadensbericht für Sachsen-Anhalt: Jeder sechste Baum im Land ist krank

Magdeburg/MZ. - Sachsen-AnhaltsWälder leiden weiterhin unter erheblichenUmweltbelastungen. Jeder sechste Baum istkrank. Nach der jüngsten Erhebung wiesen exakt17Prozent deutliche Schäden auf. Damit habesich der Zustand der Forsten praktisch aufdem Vorjahresniveau gehalten, sagte Agrar-und Umweltminister Konrad Keller (SPD) am Donnerstag bei der Vorstellung des neuen Waldschadensberichtesin Magdeburg.
Größte Sorgenkinder der Forstleute seien dieEichen, die den schlechtesten Kronenzustandaller wichtigen Baumarten im Land zeigten.An nahezu jeder zweite Eiche hätten die Expertendeutliche Schäden ausgemacht. Bei den über60-jährigen Bäumen sei der Anteil sogar umzwei Prozent auf nunmehr 66Prozent gestiegen.Leicht verschlechtert habe sich auch der Zustandder Fichten, von denen 27Prozent krank seien.
Sichtbar erholt haben sich laut Berichthingegen die Fichten. Die Zahl geschädigterBäume ging im Vergleich zum Vorjahr um elfProzent zurück. Jedoch ist ihr Anteil mit40Prozent immer noch sehr hoch. Als gesündesteBaumart erwies sich erneut die Kiefer. Nachfünf Prozent deutlicher Schäden im Vorjahrwurden in diesem Jahr nur vier Prozent festgestellt.
Laut Keller sind die Ursachen der Waldschädenvielschichtig. Neben Witterung, Schädlingenund Bodenzustand schrieb der Minister denLuftverunreinigungen - vor allem aus dem zunehmendenStraßenverkehr - eine Schlüsselrolle zu. "Wennwir die Belastung der Luft nicht verringern,wird der Wald nicht gesünder", meinte Keller.Fortschritte hierbei erhoffe er sich unteranderem von sparsamen Motoren und alternativenAntriebstechniken.
Sachsen-Anhalt verfügt über rund 470 000 HektarWald. Das sind 21 Prozent der Landesfläche.