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Vier Tage Stillstand ab Montag Vier Tage Stillstand ab Montag: Hauptbahnhof in Halle erneut komplett gesperrt

Von Julius Lukas 20.11.2015, 20:59
Ein leerer Bahnsteig am Hauptbahnhof in Halle
Ein leerer Bahnsteig am Hauptbahnhof in Halle Bauer Lizenz

Halle (Saale) - Ab Montagabend ist der Hauptbahnhof in Halle komplett gesperrt. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Die wichtigsten Informationen:

Dauer: Die Sperrung beginnt am 23. November um 22 Uhr. Von da an wird für 102 Stunden kein Zug im Bahnhof halten - also bis zum Samstagmorgen, 28. November, 4 Uhr. Ab da rollt der Schienenverkehr wieder wie gewohnt.

Grund: Der neun Kilometer lange, innerstädtische Bahnkonten Halle wird bis 2017 für 700 Millionen Euro komplett umgebaut. Dazu zählt die Anbindung an die neue ICE-Linie von Berlin über Halle nach Erfurt und weiter nach München. Die Neubaustrecke zwischen Halle und Erfurt geht am 13. Dezember in Betrieb. Außerdem wird derzeit ein großer Rangierbahnhof gebaut. Ab Mitte Dezember wird das östliche Gleisbett für eine Übergangszeit komplett stillgelegt. Und diese Bauetappe wird mit der Sperrung ab Montag vorbereitet. Der Hauptbahnhof wird in den 102?Stunden ohne Zugverkehr an Gleise und Leitungen angeschlossen, die in den vergangenen Monaten bereits verlegt wurden. Aber auch nach der Sperrung geht es mit diesen Arbeiten weiter. Dann allerdings nur während der Zugpause in der Nacht.

Fernverkehr: Nach Halle fährt wirklich nichts mehr. Alle Züge müssen umgeleitet werden. Andere Städte profitieren davon für kurze Zeit. Die Fernzüge in Richtung Berlin beziehungsweise München und Frankfurt fahren während der 102 Stunden über Bitterfeld und Naumburg. Fahrgäste werden von Halle aus mit Bussen dorthin gebracht. Fernzüge von Leipzig nach Magdeburg fahren über Bitterfeld und Dessau-Roßlau. Reisende werden per Bus nach Bitterfeld gebracht.

Nahverkehr: Die Regionalzüge enden jeweils in größeren Bahnhöfen rund um Halle. Das sind Angersdorf (RE 9, RE 19, RB 75), Sandersleben (RE 4, HEX 44, HEX 47), Leipzig/Halle Flughafen (S5x), Landsberg (RB 80, RB 86), Merseburg, Niemberg (RE 20), Eilenburg (RB 118, MRB 118) und Schkeuditz (S3). Busse pendeln von Halle aus dorthin.

Ausfälle: Die S-Bahn innerhalb von Halle (S7 von Nietleben nach Trotha) fällt für die Zeit der Sperrung komplett weg. Als Ersatz soll auf die Straßenbahnen ausgewichen werden.

Geschäfte: Ganz abgeriegelt wird der Hauptbahnhof allerdings doch nicht. Zumindest die Geschäfte bleiben offen. Die Geschäftsleute müssen allerdings mit Umsatzeinbußen rechnen.

Einschränkungen: Für Zuggäste ist mit zum Teil deutlich längeren Reisezeiten zu rechnen. Außerdem ist die Mitnahme von Fahrrädern und Kinderwagen nur eingeschränkt möglich.

Ausblick: Bis 2017 wird rund um den Hauptbahnhof keine Ruhe einkehren. Auf die Sperrung der östlichen Seite ab Mitte Dezember folgt direkt die Stilllegung der westlichen Seite. Es werden 50 Kilometer Gleis und 200?Weichen verlegt. Hinzu kommen neun neu gebaute Übergänge. Auch die Bahnsteige werden modernisiert. Am Ende des Großprojektes wird Halle dann ein komplett erneuerter Bahnkonten und vollständig an das ICE-Netz angeschlossen sein. (mz)

Der Hauptbahnhof in Halle
Der Hauptbahnhof in Halle
dpa Lizenz