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Vergiftete Pferde in Thüringen Vergiftete Pferde in Thüringen: Drei weitere Tiere tot

19.05.2014, 11:52
In Thüringen sind mehrere junge Haflinger an einer Vergiftung gestorben.
In Thüringen sind mehrere junge Haflinger an einer Vergiftung gestorben. dpa/Symbol Lizenz

Meura - Der Vergiftungswelle im Haflinger-Gestüt Meura (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) sind drei weitere Junghengste zum Opfer gefallen. Die Tiere seien am Wochenende gestorben, sagte eine Sprecherin des Gestüts am Montag und bestätigte damit einen Bericht der „Ostthüringer Zeitung“. Damit hat der Pferdezuchtbetrieb innerhalb von knapp zwei Wochen nahezu alle seine vor einem Jahr geborenen Hengste verloren. Die Herde mit insgesamt 20 Hengsten hatte auf einer Weide Grünschnitt von für sie giftigen Lebens- und Buchsbäumen gefressen, den Unbekannte auf die Koppel geworfen hatten. 17 Tiere sind bislang an der Vergiftung gestorben. Die drei verbleibenden werden medizinisch überwacht.

Das südthüringische Haflinger-Gestüt ist mit 300 Tieren einer der größten Zuchtbetriebe für diese Pferderasse in Europa. Die Junghengste hatten ihren ersten Sommer auf der Weide verbringen sollen. Sie waren für die Ausbildung zu Reitpferden vorgesehen, die im Alter von drei Jahren begonnen hätte, wie die Sprecherin erläuterte. Haflinger sind wegen ihres ruhigen Charakters unter anderem bei Reittouristen beliebt. Das Gestüt lebt vom Verkauf seiner Zuchttiere. Der wirtschaftliche Schaden lässt sich noch nicht beziffern.

Polizei ermittelt

Die Polizei ermittelt weiter wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und Sachbeschädigung, befragt Anwohner und sucht Zeugen. Ob es sich bei der Vergiftung um eine vorsätzliche Straftat handelt oder wohlmeinende Besucher die Tiere füttern wollten, ist bislang unklar. „Falls sich eine Straftat ausschließen lässt, wäre die Ablagerung des Grünschnitts auf der Weide immerhin noch eine Ordnungswidrigkeit“, sagte ein Polizeisprecher. Das erste tote Pferd war am 4. Mai gefunden worden. (dpa)