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Urteil in Magdeburg Urteil in Magdeburg: Lebenslang für Mord an Freundin

Von Sabrina Gorges 06.02.2013, 20:45
Angehörige halten Bilder einer getöteten Frau und Rosen am 06.02.2013 im Landgericht in Magdeburg (FOTO: DPA)
Angehörige halten Bilder einer getöteten Frau und Rosen am 06.02.2013 im Landgericht in Magdeburg (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Magdeburg/dpa. - Die von der Anklage beantragte besondere Schwere der Schuld stellte die Kammer nicht fest. Damit könnte der Mann nach 15 Jahren bei guter Führung aus der Haft entlassen werden. Vor dem Gericht hielten Familie und Freunde eine Mahnwache. Mit Fotos und weißen Rosen erinnerten sie an die 18-Jährige. Als das Urteil gesprochen wurde, applaudierten die etwa 100 Zuschauer.

Teilweise geständig

Das Gericht hat keinen Zweifel daran, dass der 22-Jährige der Frau Ende August 2012 auf den Kopf geschlagen, sich an ihr vergangen und sie ertränkt hat. Der Mann hatte die Vorwürfe teilweise gestanden. Dem Gericht zufolge hatten sich das Opfer und der Angeklagte in jener Nacht in dessen Kleingarten verabredet. Beide hätten sich aus der Schule gekannt und sollen in jungen Jahren auch kurz liiert gewesen sein. In der Laube des 22-Jährigen ist es laut dem Vorsitzenden Richter Dirk Sternberg bald zum Streit über Sex gekommen. Daraufhin habe der Mann die Nerven verloren, das zwei Kilo schwere Gewicht einer Küchenwaage geholt und es der 18-Jährigen viermal auf den Kopf geschlagen. Er würgte die Frau und verging sich an ihr.

Tod im Planschbecken

Dann hat er sie nach Auffassung des Gerichts nach draußen gezerrt und mit dem Kopf in das mit Wasser gefüllte Kinderplanschbecken gelegt. Vermutlich war die Frau da schon bewusstlos. Sie ertrank in dem Pool. Der Angeklagte selbst hatte dann die Polizei gerufen.

"Es war eindeutig Mord aus Verdeckungsabsicht", sagte Sternberg. "Er wollte sie töten, um alle seine zuvor begangenen Taten zu vertuschen." Der 22-Jährige hatte vor der Tat Alkohol getrunken und Cannabis geraucht. "Trotzdem war er voll schuldfähig", so Sternberg. Die Verteidiger sagten, dass eine Revision sehr wahrscheinlich sei.