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Unwetter Unwetter: Drei Tote nach Gewittern in Sachsen

07.07.2012, 13:46
Ein 64-jähriger Mann ist im ostsächsischen Neusalza-Spremberg vom Blitz erschlagen worden. (SYMBOLFOTO: DPA)
Ein 64-jähriger Mann ist im ostsächsischen Neusalza-Spremberg vom Blitz erschlagen worden. (SYMBOLFOTO: DPA) dpa

Görlitz/dpa. - Bei schweren Unwettern sind in Sachsen drei Menschen ums Leben gekommen. Bereits am Freitag wurde ein 23-jähriger Autofahrer unter einem umstürzenden Baum begraben. Am selben Tag wurde ein neunjähriges Mädchen von einem Blitz erschlagen. Durch einen Blitzschlag wurde am Samstag auch ein 64-jähriger Mann getötet.

Das ganze Wochenende waren mehrere Hundert Rettungskräfte in Ostsachsen im Einsatz, nachdem heftige Regenfälle zu Überschwemmungen geführt hatten. Der am Samstag ausgerufene Katastrophenalarm für mehrere Ortschaften im Landkreis Görlitz wurde bis Sonntag fast überall wieder aufgehoben. Für den Abend wurden aber neue Niederschläge erwartet, befürchtet wurden Auswirkungen auch für Südbrandenburg.

Im ostsächsischen Neusalza-Spremberg wurde am Samstagnachmittag ein 64-jähriger Mann vom Blitz erschlagen. Er hatte sich während eines Gewitters unter einem Carport aufgehalten. Zum Verhängnis wurde ihm eine Eiche in unmittelbarer Nähe. Ein Blitz schlug in den Baum ein und wurde über das Wellblechdach des Carports abgeleitet. Damit erhöht sich die Anzahl der Unwetter-Toten allein in Sachsen innerhalb von zwei Tagen auf drei. Erst am Freitag war in Heidenau bei Dresden ein neunjähriges Mädchen von einem Blitz erschlagen worden. Auf der Bundesstraße B 97 in Laußnitz (Landkreis Bautzen) war am selben Tag ein Baum auf das Auto eines 23-Jährigen gestürzt und hatte diesen getötet.

In Ostsachsen waren am Wochenende mehrere Hundert Rettungskräfte im Dauereinsatz, um der Lage Herr zu werden: Durch die Niederschläge wurden im Landkreis Görlitz mehrere Straßen sowie zahlreiche Keller und Gärten überflutet. Landrat Bernd Lange (CDU) geht von Millionenschäden allein an Straßen und Brücken aus. Im Bernstädter Ortsteil Kemnitz mussten mehrere Häuser evakuiert werden. Auf Wiesen und Felder entlang des Schwarzen Schöpses stand das Wasser. Zwar entspannte sich die Situation am Sonntag, befürchtet wurden aber neue Niederschläge. Die Feuerwehren im Unterlauf des Schwarzen Schöpses befanden sich in Alarmbereitschaft, etwa in Boxberg. Dort ist der Fluss bedrohlich angestiegen.

Einer Sprecherin des Landratsamtes zufolge wurden im gesamten Krisengebiet zur Verhinderung größerer Schäden insgesamt mehrere Tausend Sandsäcke verlegt. Ein Teil davon wurde am Sonntag vorsorglich rund um die Mittelschule in Mücka gestapelt. Die Einsatzkräfte konzentrierten sich zudem auf wichtige Dämme in Kemnitz und Horka. Nachdem an der Talsperre Quitzdorf die Kapazitätsgrenzen erreicht wurden, ließen die Behörden kontrolliert Wasser ab. Erwartet wurden deshalb höhere Pegelstände auch in Boxberg.

In Südbrandenburg stieg nach den starken Regenfällen der Wasserstand der Spree: Am Zulauf der Talsperre Spremberg wurde die zweitniedrigste Hochwasser-Alarmstufe 2 ausgerufen, wie Wolfgang Genehr vom Brandenburger Landesamt für Umwelt am Sonntag sagte. Ob für den Spree-Abschnitt die Alarmstufe 3 ausgerufen werden muss, hat der Landkreis Spree-Neiße noch nicht entschieden. Die Entwicklung in den nächsten Tagen hänge einerseits von der Menge des Regens ab andererseits von der Entwicklung in Sachsen, sagte Genehr. „Wir müssen sehen, was uns die nächsten Tage bringen. Wir haben die Zuflüsse in Sachsen.“