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Unglück in Papiergroßhandel Unglück in Papiergroßhandel: Opfer lagen unter 5 000 Tonnen Papier

18.01.2008, 19:26

Halle/MZ/sre. - 5 141 Tonnen Papier, gelagert auf den Regalen, waren heruntergestürzt. Mittlerweile sind die Aufräumarbeiten in vollen Gange, nachdem am Donnerstagabend der zweite verschüttete Mann nur noch tot geborgen werden konnte.

Inzwischen haben sich die Hinweise auf einen Unfall mit zwei Gabelstaplern als Auslöser des Unglücks verdichtet. Dabei war einen Tag vor dem Einsturz des Hochregalsystems ein Regal auf einer Länge von zehn Metern beschädigt worden und eingeknickt, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Etwa 25 Tonnen Papier, Holzpaletten und Stahlteile hätten auf verschiedenen Höhen und mit anderen Regalen verkeilt in einem Gang gelegen. Die Räumung der Unfallstelle sei sehr schwierig gewesen, so die Firma. Daher sollte das Technische Hilfswerk die Bergung übernehmen. Als zwei THW-Mitarbeiter den Schaden begutachteten, sei das daneben stehende Regal "ohne Berührung" in Bewegung geraten und eingestürzt. In einer Kettenreaktionen seien dann alle 16 Regale in der Halle zusammengebrochen.

Dabei wurden fünf Menschen verschüttet, drei von ihnen konnten relativ rasch verletzt geborgen werden. Nach den beiden weiteren Verschütteten hatten dann 200 Retter aus der ganzen Region zwei Tage lang gesucht. Am Ende konnten die beiden Opfer nur noch tot geborgen werden.

In der mehr als 100 Meter langen Doppelhalle herrscht trotzdem ein geschäftiges Klima - die Untersuchungen durch Bauordnungsamt und Kripo gehen Schritt für Schritt voran. "Lebensrettung ging vor Spurensicherung", sagt der hallesche Oberstaatsanwalt Andreas Schieweck. Jetzt sollen Unglücksursache und mögliche Verantwortlichkeiten auch mit Hilfe von Gutachten geklärt werden. Die Firma Igepa, die den Papierhandel in Queis betreibt, hat inzwischen ein Spendenkonto zugunsten der Hinterbliebenen eingerichtet.

Das Spendenkonto: 69007241, Sparkasse Halle, BLZ: 800 537 62,

Zweck: "Opferhilfe Einsturz Papiergroßhandel"