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Umstrittener Artikel des Philologenverbandes Sachsen-Anhalt Umstrittener Artikel des Philologenverbandes Sachsen-Anhalt: Ministerium bestellt Mannke zum Gespräch

09.11.2015, 08:22
Der Chef des Philologenverbandes Sachsen-Anhalts, Jürgen Mannke.
Der Chef des Philologenverbandes Sachsen-Anhalts, Jürgen Mannke. Peter Lisker/Archiv Lizenz

Halle (Saale) - Nach dem heftig kritisierten Text des Philologenverbandes Sachsen-Anhalt zu Flüchtlingen muss Verbandschef Jürgen Mannke im Kultusministerium Rede und Antwort stehen. „Wir suchen das Gespräch mit Herrn Mannke“, sagte Ministeriumssprecher Martin Hanusch am Montag.

Der Philologenverband Sachsen-Anhalt hatte in seiner Mitgliederzeitung über die „Immigranteninvasion“ und angebliche sexuelle Belästigungen durch Asylbewerber geschrieben. Inzwischen hat sich der Chef des Verbandes, Jürgen Mannke, öffentlich entschuldigt. Er habe nie die Absicht gehabt, "Menschen anderer Religionen, Nationen und Kulturen zu diffamieren".

Der Philologenverband Sachsen-Anhalt - in dem hauptsächlich Lehrer an Gymnasien organisiert sind - forderte in dem Text die Aufklärung von Mädchen, damit sich diese nicht „auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen“. Der Beitrag sorgte bundesweit für Empörung. Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) kritisierte gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung, der Verband würde „Gerüchte verstärken, Halbwahrheiten verbreiten und unsere Werte als Keule benutzen“.

Nachdem Mannke am Freitag gegenüber der MZ jegliche Kritik noch zurückwies und den Artikel mit den Worten „Wir machen uns Sorgen.“ rechtfertigte, rudert er nun zurück.

Die Erklärung im Wortlaut:

Zuletzt forderte das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Mannke und seine Stellvertreterin Iris Seltmann-Kuke zum Rücktritt auf. Ihr Text sei nicht nur skandalös, sondern auch gefährlich. „Gerade in Zeiten, in denen die Zuwanderungsthematik die Gesellschaft zu spalten droht, sind diese Äußerungen pures Gift.“ (mz)

Zeitschrift des Philologenverbandes Sachsen-Anhalt 3/2015