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Umfrage Umfrage: Weniger Knöllchen bedeuten oftmals mehr Einnahmen

Von Thomas Schöne 13.01.2007, 14:37
Eine Politesse steckt ein «Knöllchen» an ein falsch geparktes Auto. (Foto: dpa)
Eine Politesse steckt ein «Knöllchen» an ein falsch geparktes Auto. (Foto: dpa) dpa

Halle/dpa. - Die Sprecher vieler Gemeindenerklärten diesen Effekt mit der Zunahme schwerwiegenderer Delikte. Imvergangenen Jahr sei die Zahl der teureren Bußgeldverfahren, welchebei größeren Vergehen eingeleitet werden müssen, im Vergleich zu 2005um 1 281 Fälle auf insgesamt 107 198 Verfahren gestiegen, sagteUlrich Hillendahl vom Technischen Polizeiamt in Magdeburg.

In Köthen kamen nach Angaben von Sprecherin Waltraud Siersleben imVorjahr rund 170 000 Euro bei 11 783 Verstößen zusammen. Das sind4 200 Euro mehr, obwohl rund 3 200 Knöllchen weniger verteilt wurden.Ähnlich war es 2006 in Halberstadt. Rund 20 800 Strafzettel spültenetwa 240 000 Euro in das Stadtsäckel. Im Jahr zuvor brachten es rund22 400 Verstöße nur auf rund 225 000 Euro.

Ebenso stiegen in Stendal durch Verwarnungen und Bußgeldbescheidedie Einnahmen um über 12 500 Euro auf insgesamt rund 155 000 Euro.Gleichzeitig sank die Zahl der Verstöße um rund 1200. «Möglicherweisewurde diesmal das Bußgeld auch konsequenter eingetrieben als im Jahrzuvor», erklärte eine Sprecherin die Steigerung.

Dagegen scheint die Landeshauptstadt Magdeburg dieses Phänomennicht zu kennen. Hier haben sich die «Knöllcheneinnahmen» seit 2002bei etwa 1,4 Millionen Euro eingependelt. «Das entspricht etwa100 000 Knöllchen pro Jahr», sagte Sprecherin Cornelia Poenicke.

In der Stadt Halle bringen die Strafzettel beim ruhenden Verkehrjährlich etwa zwei Millionen Euro ein, wobei hier die Zahl derVerfahren um rund 14 400 sank. Klaus Pankow von der Stadtverwaltungerklärt sich das auch durch die Zunahme der Schwere der Verstöße.

Anders in Merseburg: Hier sanken die Bußgelder um 15 000 Euro undgleichzeitig die Zahl der Verstöße um rund 700. «DieVerkehrssituation in der Stadt hat sich deutlich verbessert», sagteeine Sprecherin. Es gebe seit 2003 mehr als 270 neue Parkplätze,insgesamt habe Merseburg derzeit 1 719 innerstädtische Stellplätze.

Eine ähnliche Situation gibt es auch in Dessau. Hier wurden imVorjahr rund 270 000 Euro eingenommen. Im Jahr 2005 waren es noch310 000 Euro. Dabei wurden von den Politessen fast 2000 Verstößeweniger registriert, hieß es.