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Umfrage Umfrage: PISA-Studie brachte kaum Verbesserungen

29.05.2004, 15:24
Moderator Jörg Pilawa führte durch die zweite Ausgabe der Show „PISA - der Ländertest“. Die Veröffentlichung der PISA-Studievor rund zweieinhalb Jahren hat für die Bildungslandschaft inSachsen-Anhalt kaum durchgreifende Veränderungen gebracht. (Foto: dpa)
Moderator Jörg Pilawa führte durch die zweite Ausgabe der Show „PISA - der Ländertest“. Die Veröffentlichung der PISA-Studievor rund zweieinhalb Jahren hat für die Bildungslandschaft inSachsen-Anhalt kaum durchgreifende Veränderungen gebracht. (Foto: dpa) dpa

Magdeburg/Halle/dpa. - Die Veröffentlichung der PISA-Studievor rund zweieinhalb Jahren hat für die Bildungslandschaft inSachsen-Anhalt kaum durchgreifende Veränderungen gebracht. Das istdas Fazit einer dpa-Umfrage bei Gewerkschaft, Landeseltern- undLandesschülerrat. Das Kultusministerium sieht hingegen durchausVerbesserungen.

   «Das war ein Placebo-Effekt», sagte der Landesvorsitzende derGewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Thomas Lippmann. «Essind Dinge gemacht worden, die nichts Schaden und nichts kosten.»Dazu gehörten die Überprüfung der Bildungsstandards, das Schreibenvon Vergleichsarbeiten sowie Versuche der besseren Zusammenarbeit vonSchule und Eltern. «Wir brauchen aber eine effektive Förderung vonSchülern.» Außerdem plädierte Lippmann dafür, dass die Schülerdeutlich länger in ihrem Klassenverband bleiben, etwa bis zur achtenoder neunten Klasse.

   «Es geht immer nur ums Sparen, und die Bildung wird nach derHaushaltslage entschieden. Wir brauchen für unsere Schüler aber mehrGeld, Zeit, Lehrer und Aufmerksamkeit», sagte der Vorsitzende desLandeselternrates, Kurt Neumann. Auch das Konzept der Ganztagsschulenwird nach Meinung von Neumann zu zögerlich umgesetzt.

   «Nach PISA hat sich wenig getan. Die Rückkehr zum 12. Schuljahrfür Abiturienten ist keine direkte Folge von PISA», sagte derVorsitzende des Landesschülerrates, Jan Eichhorn. «Die Finanzierungder Förderung von Schülern und Schul-Sozialarbeitern ist mit demfreiwerdenden Geld auf Grund der sinkenden Schülerzahlen möglich.»

Dagegen sieht sich das Kultusministerium auf dem richtigen Weg.«Es gab zum Beispiel landesweite Vergleichsarbeiten, dieZusammenarbeit von Lehrern und Eltern wurde besser geregelt und dieLernbedingungen in den Sekundarschulen wurden verbessert», sagteSprecherin Brigitte Deckstein. Angebote für die Lehrerweiterbildungseien verbessert worden. «Zudem stehen für das GanztagsschulprogrammFördergelder in Höhe von rund 126 Millionen Euro bereit.»

   Landesweit gibt es derzeit rund 253 000 Schüler an 1294 allgemeinbildenden Schulen. Von den 22 450 Lehrern sind 1500 freigestellt oderbefinden sich in Altersteilzeit.

Pisa-Studie. (Grafik: dpa)
Pisa-Studie. (Grafik: dpa)
dpa