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Tourismus Tourismus: Straße der Romanik feiert zehnjähriges Bestehen

Von Ernst Krziwanie 07.05.2003, 06:03
Zum 10-jährigen Bestehen der Straße der Romanik versammelten sich zahlreiche Gäste aus Stadt und Land in der Stiftskirche auf dem Quedlinburger Schlossberg. Ehrengast Altbundespräsident Richard von Weizsäcker hatte vor zehn Jahren am 7. Mai 1993 die Touristenstraße eingeweiht. (MZ-Foto: Chris Wohlfeld)
Zum 10-jährigen Bestehen der Straße der Romanik versammelten sich zahlreiche Gäste aus Stadt und Land in der Stiftskirche auf dem Quedlinburger Schlossberg. Ehrengast Altbundespräsident Richard von Weizsäcker hatte vor zehn Jahren am 7. Mai 1993 die Touristenstraße eingeweiht. (MZ-Foto: Chris Wohlfeld) Chris Wohlfeld

Quedlinburg/MZ. - Es sei eine ausgesprochen pfiffige und nichthoch genug einzuschätzende Idee gewesen, erinnerteMinisterpräsident Wolfgang Böhmer (CDU), dassder Magdeburger Dieter Haas 1993 vorschlug,die Vielzahl romanischer Bauten in Sachsen-Anhaltals Tourismusstraße zu verbinden. Seitdemist "diese Straße der Geschichte eine Straßedes Erfolgs geworden", betonte der Regierungschef.Im Kernland deutscher Geschichte biete sieGästen an Originalschauplätzen die Möglichkeit,ins Mittelalter einzutauchen und die Kulturder Romanik kennenzulernen. Wichtig sei sieaber auch für die Sachsen-Anhalter selbst,"um zu ihrer Identität und zu dem was, wirHeimat nennen, neu zu finden".

Mit über einer Million Besuchern pro Jahrzählt die Straße der Romanik zu den zehn beliebtestenTourismusrouten Deutschlands. 220 MillionenEuro hat das Land für die Entwicklung ihrertouristischen Infrastruktur bereit gestellt.Damit wurden Investitionen von 500 MillionenEuro ausgelöst und rund 2200 Arbeitsplätzegeschaffen und gesichert. Bis 2005 sollenan allen 72 Stationen Tafeln stehen, die überdie Bauwerke, andere Sehenswürdigkeiten undgastronomische Empfehlungen informieren.

Mit dem Festakt begann zugleich ein dreitägigeswissenschaftliche Europa-Symposium. Prof.Ferenc Glatz, Beauftragter des ungarischenStaatspräsidenten, erinnerte daran, dass sichdie Wurzeln gemeinsamer europäischer Geschichtebis zum Hoftag Otto I. im Jahre 973 in Quedlinburgzurück verfolgen lassen. Erstmals waren beidiesem Treffen auch Repräsentanten andererVölker und Mächte, wie Dänen, Polen, Ungarnund Tschechen, Delegierte aus Rom, Byzanzund Italien bis zum arabischen Kalifat inSpanien vertreten. So habe Quedlinburg vor1030 Jahren gewissermaßen den 1. EuropäischenGipfel erlebt. Grund genug, betonte Glatz,von hier aus den Bogen zum neuen Europa zuspannen und Perspektiven friedlicher Zusammenarbeitzu entwickeln.