Tourismus Tourismus: Qualitätssiegel für beste Offerten
Halle/MZ. - Von einem Boom der Tourismuswirtschaft Sachsen-Anhalts will Heinzgeorg Oette nicht reden. Thüringen oder Sachsen würden da ganz andere Steigerungsraten vorlegen. "Unzufrieden mit der Entwicklung im Jahr 2000 müssen wir aber nicht sein", meint der Geschäftsführer der Landesmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (LMG). Knapp 2,2 Millionen Gäste haben im Vorjahr die Urlaubsorte zwischen Altmark und der Saale-Unstrut-Region besucht, 1,1 Prozent mehr als 1999. Und auch bei der Anzahl und der Dauer von Übernachtungen setzte sich der positive Trend der letzten Jahre fort. Und das nicht nur im Harz und dem Harzvorland als den beliebtesten Fremdenverkehrsregionen.
"Diesem Plus bei der Quantität", so Oette, "soll nun ein höheres Niveau bei den Angeboten folgen." Dazu wird heute bei einer Konferenz in Freyburg (Burgenlandkreis) ein Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Beteiligt an der Initiative für eine höheres touristisches Qualitätsmanagement sind neben Tourismuswirtschaft und LMG die Industrie- und Handelskammern Sachsen-Anhalts, der Hotel- und Gaststättenverband des Landes (Dehoga) und die Hochschule Harz Wernigerode. In dieser Partnerschaft sollen Angebote und Dienstleistungen entsprechend den wachsenden Ansprüchen der Gäste und des Tourismusmarktes verbessert und eine verstärkte touristische Nachfrage bewirkt werden. Die besten Offerten werden künftig an einem Qualitätssiegel erkennbar sein, das Sachsen-Anhalt nach Baden-Württemberg als zweites Bundesland einführen will.
Bereits in Arbeit ist ein Ratgeber für Dienstleister des Tourismus. Er wird praktische Tipps für Hoteliers und Bettenanbieter enthalten sowie Orientierungen für den Urlauberservice und die Gestaltung attraktiver Freizeitangebote. Die Idee stammt von der Hochschule Harz in Wernigerode, an der 700 Studenten in der Fachrichtung Tourismuswirtschaft eingetragen sind.
"Die Mehrzahl von ihnen", sagt Rektorin Prof. Dr. Marianne Assenmacher, "absolviert das Praktikum im Fremdenverkehr des Landes." Deshalb begrüßt sie, dass die wissenschaftliche Einrichtung nun erstmals in ein Landesprojekt einbezogen wird. "Einbringen in das Qualitätsmanagement werden wir vor allem die Erkenntnisse aus unseren Analysen zur Tourismusentwicklung sowie die Praktikaerfahrungen der Studenten."