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Totes Baby in Sandersdorf Totes Baby in Sandersdorf: Zeuge muss zum Vaterschaftstest

10.10.2007, 11:51
Mit einem rot-weißen Band hat die Polizei am Montag (12.03.2007) eine Stelle am Sandersdorfer See nahe Bitterfeld abgesperrt, an der eine Babyleiche entdeckt worden war. (Foto: dpa)
Mit einem rot-weißen Band hat die Polizei am Montag (12.03.2007) eine Stelle am Sandersdorfer See nahe Bitterfeld abgesperrt, an der eine Babyleiche entdeckt worden war. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Dessau-Roßlau/dpa. - Im Prozess um den Mord an einem Baby ausSandersdorf (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) ist nach wie vor keinUrteil in Sicht. Das Landgericht Dessau-Roßlau ordnete am Mittwocheinen DNA-Test vom möglichen Vater an. Damit soll geklärt werden, obder 42-Jährige tatsächlich das getötete Kind gezeugt hat.

Angeklagt ist die 27 Jahre alte Mutter. Die Frau hat gestanden,ihr heimlich entbundenes Mädchen erstickt und in einem Müllsack ineinen See geworfen zu haben. Sie hat bereits eine fünfjährigeTochter. Als ein Motiv gab sie an, sich von dem Vater des Kindesbedroht gefühlt zu haben.

Die Angeklagte sagte aus, von dem verheirateten 42-Jährigen, mitdem sie eine Affäre hatte, bereits einmal schwanger gewesen zu sein.Dieses Kind habe sie damals abgetrieben. Der Mann habe ihr im Falleeiner weiteren Schwangerschaft angedroht, nicht zu ihr zu stehen unddafür zu sorgen, dass sie auch diese Schwangerschaft abbrechen werde.

Der Mann, ein Nachbar, wies die Vorwürfe der Angeklagten als Zeugevor Gericht zurück. Er räumte aber ein, er habe der 27-Jährigengesagt, im Falle einer erneuten Schwangerschaft könne er «gleich voreinen Baum fahren». Für ihn sei die Angeklagte «halt nur eineBettgeschichte» und keine echte Beziehung gewesen.

Der Prozess wird am 18. Oktober fortgesetzt. Dann soll dasErgebnis des DNA-Tests vorliegen. Das Landgericht verzichtetezunächst darauf, zwei weitere Männer als Zeugen zu befragen, mitdenen die Angeklagte auch eine Beziehung gehabt haben soll.