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Top-Noten beim Abi  Top-Noten beim Abi in Sachsen-Anhalt: Immer mehr Absolventen schaffen die 10

Von Hagen Eichler 04.07.2019, 08:00
Mehr als 5000 Schüler in Sachsen-Anhalt haben ihr Abitur geschafft.
Mehr als 5000 Schüler in Sachsen-Anhalt haben ihr Abitur geschafft. dpa

Magdeburg - Mit einem Rekord an Abitur-Bestnoten ist in Sachsen-Anhalt das Schuljahr zu Ende gegangen. 144 Absolventen erreichten die begehrte Zeugnisnote 1,0 – das sind noch einmal zehn mehr als im Jahrgang davor. Im Landesschnitt erreichten die Abiturienten die Note 2,3 und damit exakt den gleichen Spitzenwert wie in den beiden Vorjahren.

In diesem Jahr hatte es bundesweit Kritik an der Matheprüfung gegeben, in Petitionen klagten Schüler über zu schwere Aufgaben. Jetzt liegt das Ergebnis vor: In der schriftlichen Matheprüfung holten Sachsen-Anhalts Schüler im Schnitt nur 7,31 Punkte - das entspricht der Schulnote 3 minus. Der Wert ist der schlechteste seit fünf Jahren.

Mehrere Kultusminister hatten als Reaktion auf die Kritik den Bewertungsmaßstab verbessert, Hamburg setzte die Noten um drei Punkte herauf. Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU) lehnte das ab - und sieht sich nun bestätigt. „Es hat sich gezeigt, dass die Ergebnisse innerhalb der Schwankungen der letzten Jahre liegen“, sagte er der MZ. Dabei hat er die zurückliegenden zehn Jahre im Blick.

Abiturergebnisse: Landesschule Pforta wieder ganz vorne

Die besten Abiturergebnisse erzielten drei Gymnasien in der südlichen Landeshälfte. Den Spitzenplatz (Schnitt: 1,68) belegt die Landesschule Pforta bei Naumburg, ein fast 500 Jahre altes Elitegymnasium in Trägerschaft des Landes. Es folgen die Freie Schule Anhalt in Köthen (1,76) und das Georg-Cantor-Gymnasium in Halle (1,80).

Pfortas Schulleiter Thomas Schödel erklärt den Erfolg auch damit, dass alle Schüler im Internat wohnen. „Sie verbringen in Schulwochen täglich 24 Stunden miteinander und können ihre Talente gegenseitig befruchten.“ Von den Abgängern werde jeder einzelne seinen Weg gehen, sagte Schödel, „da bin ich ganz sicher.“

Abiturnoten in Sachsen-Anhalt besser denn je

Nach vorläufigen Zahlen haben 5243 Schüler das Abitur geschafft, ähnlich viele wie im Vorjahr. Sehr hoch ist der Anteil der Absolventen mit Einser-Abitur, also einem Notenschnitt von 1,5 oder besser. 1656 Schülern gelang diese Leistung, das ist jeder dritte. Allerdings fällt Sachsen-Anhalt weiterhin mit seiner niedrigen Abiturientenquote auf. In den vergangenen Jahren erreichten nur knapp über 30 Prozent eines Jahrganges die Hochschulreife. In Berlin und Hamburg sind es mehr als 50 Prozent, Brandenburg liegt nur wenig darunter.

Die Prüfungen für den Realschulabschluss fielen durchschnittlich aus. In Mathe (Schnitt 3,45) und Englisch (3,15) erreichten die Schüler etwas bessere Ergebnisse als in den vorangegangenen fünf Jahren, in Deutsch (3,22) lagen sie unwesentlich schlechter. 8100 Schüler stellten sich den Prüfungen.

Ferien in Sachsen-Anhalt beginnen - Sorge vor Lehrermangel bleibt

196.000 Schüler erhielten am Mittwoch ihre Zeugnisse, für sie beginnen nun die Ferien mit 42 schulfreien Tagen am Stück. Lehrerverbände blicken bereits jetzt mit Sorge auf das neue Schuljahr. Die Vertretung der Gymnasiallehrer, der Philologenverband, rechnet mit einer Unterrichtsversorgung von nur noch 95 Prozent. 103 Prozent gelten als Minimum, um auch erkrankte Lehrer vertreten zu können. Dieses Ziel hat sich die Koalition aus CDU, SPD und Grünen auch selbst gesetzt.

Die Initiative „Den Mangel beenden“ kündigte am Mittwoch ein Volksbegehren für mehr Lehrer an. Das Schulgesetz müsse künftig verbindlich regeln, wie viele Lehrkräfte und andere Mitarbeiter an den Schulen einzusetzen sind, forderte Sprecher Thomas Jaeger.

Die Initiative traf sich in Halle mit Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Bildungsminister Tullner. Dabei sicherte Haseloff mehr Personal für das Landesschulamt zu. Die Unterschriften für das Volksbegehren sollen im kommenden Jahr gesammelt werden. (mz)