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THW-Unfall auf der Elbe THW-Unfall auf der Elbe: Schwierige Bergung nach Bootsunglück

Von Katrin Löwe 25.11.2013, 09:33
Nach dem Bootsunglück vom 23. November mit zwei Toten geht die Polizei von langwierigen Ermittlungen aus.
Nach dem Bootsunglück vom 23. November mit zwei Toten geht die Polizei von langwierigen Ermittlungen aus. dpa Lizenz

Magdeburg/MZ - Bei der Bergung des Bootes, mit dem am Sonnabend zwei Frauen des Technischen Hilfswerks (THW) auf der Elbe in Magdeburg tödlich verunglückten, sind die Behörden am Montag auf unerwartete Probleme gestoßen. Nach MZ-Informationen scheiterte der erste Versuch, das THW-Boot mit Technik des Wasser- und Schifffahrtsamtes an Land zu heben. Normalerweise können damit 2,5 Tonnen gehoben werden, das Boot sollte eigentlich nur eine Tonne wiegen. Spekuliert wurde deshalb, dass in den Rumpf Wasser eingedrungen ist - wann und warum auch immer. Erst am Nachmittag hing das Boot schließlich am Haken der Technik einer Kranfirma.

Völlig unklar ist nach wie vor der Grund, warum das Boot am Sonnabend plötzlich kenterte und zwei 23 und 24 Jahre alte Frauen unter sich begrub. Sie wurden nach einer halben Stunde aus dem Wasser geholt, starben aber später im Krankenhaus. Zwei Männer überlebten das Unglück. Die Polizei rechnet mit langwierigen Ermittlungen, zu denen auch Gutachter hinzugezogen werden müssen.

Derzeit gibt es vor allem viele Fragezeichen - unter anderem dazu, welche Rolle ein riesiger Wassertank auf dem Boot gespielt haben könnte. Nach Polizeiangaben war er gefüllt - ob nur teilweise oder vollständig, ließ die Behörde auf Nachfrage offen. Wichtig wurde so ein Detail nach einem Tankerunfall auf dem Rhein, bei dem 2011 zwei Menschen starben. Wesentliche Ursache für das Kentern des Tankers, teilten Behörden später mit, sei die nur teilweise Befüllung von sieben Ladetanks gewesen. Dadurch habe das Schiff seine Schwimmstabilität verloren.

Klar ist aus Sicht des THW, dass Ausbildungsfahrten auch unter Belastung der Schiffe stattfinden. „Dass so ein Boot dazu da ist, Lasten zu transportieren, steht ja außer Frage“, so Landesverbands-Sprecherin Ellen Krukenberg. Alles weitere müssten die Ermittlungen ergeben. Ähnlich äußerte sich THW-Präsident Albrecht Broemme - solche Tanks seien bei Einsätzen und Übungen oft an Bord.

Für die beiden gestorbenen Frauen ist laut Krukenberg eine gemeinsame Trauerfeier geplant. Sie werde voraussichtlich in Magdeburg stattfinden, der Termin sei noch offen. Für die Betreuung der geschockten Mitglieder des Ortsverbandes stehe ein speziell geschultes Team bereit, das auch am Wochenende in Magdeburg war.

In Magdeburg wurde am Montag das gekenterte THW-Boot geborgen. Nach dem Bootsunglück vom Samstag mit zwei Toten geht die Polizei von langwierigen Ermittlungen aus.
In Magdeburg wurde am Montag das gekenterte THW-Boot geborgen. Nach dem Bootsunglück vom Samstag mit zwei Toten geht die Polizei von langwierigen Ermittlungen aus.
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