Thüringen Thüringen: Verkehr auf neuer Autobahn 4 um die Hörselberge rollt

Eisenach/dpa. - Die StreckeRichtung Dresden soll am Samstag befahrbar sein, teilte dieBetreiberfirma Via Solutions mit. Das neue Autobahnstück sei bereitsauf 16,5 Kilometern dreispurig ausgebaut. Nur an den östlichen undwestlichen Bauenden stünden voraussichtlich noch bis September nurjeweils zwei Fahrspuren zur Verfügung. Bis dahin sei noch mitEinschränkungen zu rechnen. Mit der Verkehrsfreigabe kann dieUmfahrung knapp ein Jahr vor dem vertraglich vereinbarten Termingenutzt werden.
Die Gesamtkosten für den 22,5 Kilometer langen Neubau zwischen demRasthof Eisenach und Sättelstädt betragen nach Angaben desGeschäftsführers von Via Solutions, Alexander Neumann, fast 200Millionen Euro. In rund zweijähriger Bauzeit seien unter anderem 24neue Brücken, darunter drei große Talbrücken, entstanden.
Die neue Strecke habe ein deutlich geringeres Gefälle als die alteTrasse, die mit erheblichen Steigungen und Staugefahr direkt durchdie Hörselberge führte. Besonders im Winter hingen dort die Lastwagenfest. Das alte Autobahnstück werde fast vollständig rückgebaut. «DieStrecke wird der Natur überlassen», sagte Neumann. Die Region giltunter anderem als mögliches Biotop für die geschützte Wildkatze. Nurder Abschnitt zwischen Wutha-Farnroda und Eisenach-West solle künftigals Ortsumgehung für die Wartburgstadt erhalten bleiben. Mit denAbrissarbeiten an der alten Autobahn werde am kommenden Montagbegonnen.
Die Via Solutions Thüringen GmbH & Co. KG - eine Tochter vonHochtief und des französischen Vinci-Konzerns - betreibe 30 Jahrelang den Autobahnabschnitt. Dazu gehöre auch die Wartung. Die Kostenin diesem Zeitraum seien auf etwa 100 Millionen Euro veranschlagt,sagte Neumann. Bezahlt werde die Betreiberfirma aus den Einnahmen derder LKW-Maut auf diesem Abschnitt.
Beim Bau der Hörselberge-Umfahrung wurden bisher 3,7 MillionenKubikmeter Erde bewegt. Bis zu 500 Arbeiter und mehr als 100Erdbaugeräte waren im Einsatz. Sie legten unter anderem 53 KilometerEntwässerungsleitungen und verbauten eine Million TonnenFrostschutzmaterial sowie 300 000 Kubikmeter Beton.