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Thüringen Thüringen: Sachsens älteste Dampflok wird jetzt nachgebaut

16.01.2009, 19:24
Im Dampflokwerk im südthüringischen Meiningen hebt Peter Kaltschmidt vom Verein zur Förderung sächsischer Schmalspurbahnen ein Tuch von der original nachgebauten Glocke einer historischen sächsischen Schmalspurdampflok. (FOTO: DPA)
Im Dampflokwerk im südthüringischen Meiningen hebt Peter Kaltschmidt vom Verein zur Förderung sächsischer Schmalspurbahnen ein Tuch von der original nachgebauten Glocke einer historischen sächsischen Schmalspurdampflok. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Radebeul/Meiningen/ddp. - Noch in diesem Sommer soll das Gefährt mit derBaureihenbezeichnung I K (sprich: Eins Ka) auf verschiedenensächsischen Schmalspurstrecken rollen, teilten die Initiatoren vomVerein zu Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen (VSSB) imthüringischen Meiningen mit. Das Projekt wird ausschließlich ausGeld- und Sachspenden finanziert, innerhalb von drei Jahren wurdendafür mehr als 763 000 Euro gesammelt. Die rund 4000 Einzelteile fürden Loknachbau haben überwiegend Lehrlinge von 80 sächsischenMetallbaufirmen gefertigt.

Die abschließende Montage in der zur Deutschen Bahn AG gehörendenDampflokschmiede soll rund 120 000 Euro kosten, sagtVSSB-Projektleiter Thomas Moldenhauer. «Die sächsische I K mit derLoknummer 54 ist mehr als nur ein Nachbau. Sie steht symbolisch fürdie Einheit sächsischer Industrietradition und modernerleistungsfähiger Industrie heute», sagte der VSSB-Chef undHauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes Sachsenmetall, AndreasWinkler.

Der Leiter des Dampflokwerks Meiningen, Jürgen Eichhorn, sprachvon einem «ganz besonderen Auftrag» und will die «ganze Kraft undSorgfalt» seiner Belegschaft in die Montage stecken. In dem Betriebbefindet sich zurzeit bereits ein Loknachbau für die MecklenburgischeBäderbahn Molli in der Endfertigung. Die bei der «Molli-Dampflok»gesammelten Erfahrungen sollen nach Angaben des Werkleiters in denNachbau der sächsischen I K fließen.

Der VSSB versteht die neue I K auch als Referenz an den ChemnitzerLokbauer Richard Hartmann, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum200. Mal jährt. In Hartmanns Maschinenfabrik waren bis 1892 die 44Originalloks vom Typ I K entworfen und gefertigt worden. AlleMaschinen sind seit Jahrzehnten verschrottet.