Thüringen Thüringen: Häuser am Krater bis ins neue Jahr gesperrt
Schmalkalden/dpa. - Bis zum neuen Jahr werden die Bewohner derevakuierten Häuser am verfüllten Erdkrater in Schmalkalden nicht inihre Wohnungen zurückkehren können. Eine Woche nach dem Erdfall stehejedoch fest, dass sich drei der Gebäude unproblematisch sanierenließen, sagte Bürgermeister Thomas Kaminski (parteilos) am Montagnach einem Treffen mit Statikern und Geologen. Die übrigen zweiHäuser zeigten stärkere Schäden. An einem Gebäude drohe der Balkonabzubrechen. Die instabilen Garagen direkt am Erdkrater sollen amMittwoch abgerissen werden. Alle fünf darin geparkten Autos konntendie Bewohner selbst herausfahren, nachdem Bagger eine Rampeaufgeschüttet hatten.
Wer die Kosten für das Zuschütten des Kraters übernimmt, istdagegen noch unklar. Grundsätzlich müssten die Kommunen in so einemFall finanziell einspringen, sagte Umweltminister Jürgen Reinholz(CDU) am Montag. Diskutiert wird laut Landrat Luther ein hohersechsstelliger Betrag: «Wir bleiben definitiv unter einer MillionEuro.» Nach der Erdsenkung war der Kreis Schmalkalden-Meiningen inVorkasse getreten, damit die Arbeiten schnell in Gang kamen.
Geologen begannen am Montag auch mit Bohrungen in der Nähe desErdloches. In rund 120 Metern Tiefe wollen sie an vier Stellen nachweiteren Hohlräumen suchen, die einbrechen könnten. Mit zwei Bohrerndauere dieser Prozess mindestens sechs Wochen, dazu komme dieDatenauswertung, sagte Landrat Ralf Luther (CDU). Die gesperrtenHäuser würden aber so schnell wie möglich wieder die Gas-, Strom-und Wasserleitungen angeschlossen. Die 17 in Sicherheit gebrachtenBewohner könnten außerdem in Begleitung von Rettungskräften jederzeitwieder in die Gebäude gehen. Sie haben sich in Ersatzunterkünfteneingerichtet, nachdem die fünf Wohnhäuser vor einer Woche gesperrtwurden.
Die Geologen gehen von einer natürlichen Ursache für den Erdfallaus, der am vergangenen Montag ein rund 20 Meter tiefes und etwa40 Meter breites Loch in das Wohngebiet gerissen hatte.