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Thüringen Thüringen: Erfurter Zoo freut sich über Nachwuchs

15.01.2007, 15:47
Das vom Zoopark Erfurt am Montag (15.01.2007) veröffentlichte Foto zeigt die Nashornkuh «Temba» mit ihrem Baby, das sie am selben Tag zur Welt gebracht hat. Eigentlich sollte die Geburt live im Internet übertragen werden. (Foto: dpa)
Das vom Zoopark Erfurt am Montag (15.01.2007) veröffentlichte Foto zeigt die Nashornkuh «Temba» mit ihrem Baby, das sie am selben Tag zur Welt gebracht hat. Eigentlich sollte die Geburt live im Internet übertragen werden. (Foto: dpa) Zoopark Erfurt

Erfurt/dpa. - «Das Baby wackelt schon mit dem Kopf undversucht zu laufen.» Die Mutter habe ihr Kind angenommen. «Siekümmert sich ganz lieb um den Nachwuchs.» Ob das kleine Breitmaul-Nashorn eine Kuh oder ein Bulle sei, sei noch unklar.

Eigentlich sollte die Geburt des Nashorn-Babys live im Internetübertragen werden. Doch die Natur war schneller als die Technik: Nochbevor die Experten Probleme mit der Leitung für die Übertragung lösenkonnten, war das Baby da. Doch zumindest eine Videokamera, die eineProduktionsfirma im Auftrag des Fernsehsenders MDR im Gehegeinstalliert hatte, hielt das seltene Ereignis fest. Eineinhalb Wochenlang sei an der Leitung gearbeitet worden, sagte Maisch. Warum esnicht klappte, sei bislang unklar. Die Geburt von Tembas erstemBaby «Amaris» im Juni 2005 war damals per Webcam ins Internetübertragen worden.

Im größten Zoo Thüringens wurden insgesamt vier Nashornbabys zurWelt gebracht. Nach der Geburt von «Amari», dem großen Bruder desneuen Nashornbabys, hatte sich ein Drama abgespielt. Das Neugeboreneschwebte in Lebensgefahr, weil es viel zu wenig aß. Die Mutterverweigerte ihrem Jungen die Milch, die Ersatznahrung schlug nichtan. Daraufhin trennten die Tierpfleger das kleine Nashorn von seinerMutter. Zu seinem ersten Geburtstag im vergangenen Jahr brachte«Amari» dann für sein Alter normale 562 Kilogramm auf die Waage.

Die Vorfreude auf das neue Nashornbaby war wegen derKomplikationen vor eineinhalb Jahren nicht ganz ungetrübt. Noch seinicht klar, ob «Temba» ihrem Baby diesmal Milch gibt, sagte Maisch.Die Tierpfleger bereiteten vorsichtshalber alles für eine künstlicheAufzucht vor. Am Montag wurde «Temba» in eine Box im Gehege gebracht,nur drei Pfleger und der Tierarzt durften noch zu ihr, sagte Maisch.

Die Geburt von Nashörnern in europäischen Zoos ist Maisch zufolgeeine Besonderheit. «Es ist relativ selten.» Im Jahr 2005 seien nachden Zahlen der Europäischen Vereinigung von Zoos und Aquarien neben«Amaris» noch 6 weitere kleine Nashörner in Tierparks in Europa zurWelt gekommen. Zahlen für das vergangene Jahr lägen noch nicht vor.Im Berliner Zoo war kurz vor Weihnachten ein 20 Kilogramm schweresSpitzmaulnashorn-Baby zur Welt gekommen.