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Thüringen Thüringen: Billig-Brustimplantate am Uniklinikum Jena eingesetzt

16.01.2012, 18:14
Auch in Deutschland wurden Risse in Brustimplantaten festgestellt. (FOTO: DDP/ARCHIV)
Auch in Deutschland wurden Risse in Brustimplantaten festgestellt. (FOTO: DDP/ARCHIV) ddp

Jena/dpa. - Billig-Brustimplantate des französischenHerstellers PIP sind auch am Universitätsklinikum Jena eingesetztworden. An der Klinik für Mund-, Kiefer-,Gesichtschirurgie undPlastische Operationen hätten 31 Frauen zwischen Juni 2002 und März2005 die Implantate erhalten, teilte das Klinikum am Montag mit. Eineweitere Frau sei im Januar 2010 operiert worden. Allen Frauen werdeder Austausch der Implantate angeboten, sagte Vorstand Klaus Höffken.Das Klinikum will in den nächsten Tagen Kontakt mit den betroffenenFrauen aufnehmen. In den PIP-Implantaten war teilweise minderwertigesIndustriesilikon anstelle von medizinischem Silikon verwendet worden.

Entwarnung gab es hingegen für die Universitätsfrauenklinik Jenamit ihrem Brustzentrum. Dort seien unbedenkliche Implantate verwendetworden. Im Brustzentrum werden Krebspatientinnen behandelt. BeiKrebspatientinnen werden Brustimplantate häufig zum Wiederaufbauentfernter erkrankter Brüste eingesetzt.

Nach Angaben des Sozialministeriums waren rund 90 minderwertigeBrustimplantate nach Thüringen geliefert und bei Patientinneneingesetzt worden. Die Silikonimplantate gingen demnach an vierKliniken oder Ärzte. Wegen der minderwertigen Qualität wirdbefürchtet, dass die Silikonkissen platzen können. Ihr Einsatz war imApril 2010 europaweit untersagt worden. Das Landesamt fürLebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz hatte die Ärzte imFreistaat im Jahr 2010 über die fehlerhaften Brustimplantate derfranzösischen und auch einer niederländischen Firma informiert.